altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Sophia Charlotta Louisa von Lattorff

von Jeetze

Ehefrau des Landrats

Sterbedatum:
13.11.1733
Konfession:
evangelisch
Ort:
Kläden bei Stendal
Standort:
Kirche
GPS:
11.657989 - 52.630743

Beschreibung:
Dekor:
Das Textfeld wird von u. a. von den Ahnenwappen gesäumt. Oben: von Lattorf und von Jeetze; linke Seite: „Die v. Jeetze.“, „Die v. Lüderitz.“, „Die v. Görne.“, „Die v. Treskow.“, „Die v. Lindstedt.“, „Die v. Göhren.“, „Die v. Buchholtz.“, „Die v. Ratenau.“; rechte Seite: „Die v. Itzenplitz.“, „Die v. Moltzahn.“, „Die v. der Schulenburg.“, „Die v. Klitzing“, „Die v. Lochau.“, „Die v. Alvensleben.“, „Die v. Alvensleben.“, „Die v. Lochau.“.

Zustand:
Das Epitaph ist vollständig erhalten.

Inschrift
oberes Madaillon:

Sey getreu
bis in den Todt
so will ich dir
die Crone
des Lebens
geben.

Textfeld:
Hier ist ein Denckmaal aber kein Grabmaal
für zwey Personen,
die vor dem Eingang in der Welt unter einem Hertzen
gelegen;
aber nach Ihrem Ausgang aus derselben nicht unter einem Stein
liegen sollen.
die Beyderseits gezeuget von
Hrl: Erdman̅ Christoph von Jeetze, Königl: Pr. Obersten
und Land = Rath der Altmarck
Erb = Herr auf Kläden, Graßau, Peulingen, u: Hohen = Wulsch
und
Fr. Sophia Maria von Itzenplitz, aus dem Hauße Grieben, als Fr: Sophia Charlotta Louisa, Hl. Georg August Christoph von Jeetze
Ersterer ward geb. d: 18. Jan: 1712. vermählet d: 19. Jun: 1731
an Hl. Hans Wilhelm Friderich von Lattorff Königl. Pr. Geheimter
Land u: Ober = Gerichts Rath der Alten = Marck Erb = Herr auf Kliecken u. Demcker
mit welchem Sie 2 Kinder als Hr: Matthias u. Frl: Sophia Maria Charlotta
Geschwistere von Lattorff erzeuget deren Seele zur Ruhe einging d: 13. Nov: 1733
deren Gebeine aber in Kliecken zur Ruhe gebracht,
Letzterer erblickte das Licht d: 31. Dec: 1720. welches der Todt auslöschete
da Er d: 9 Octob 1745. als Königl: Pr. Lieutenant seiner in der Bataille
bey Soor in Böhmen empfangenen Wunden in den Wunden Seines Erlösers ein
schlief. deßen Seele das Himlische Erbe Gebeine aber das Erb Begräbnis
in Graßau gefunden.
So lebet vereinet, was hier geschieden
Sie lehren uns bey Ihrem Denckmahl
dencken,
Was Sie sind das müßen wir werden.

Anmerkung:
Das Epitaph wird beschrieben bei: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 118f: „Großes Wandepitaph des Christoph von Jeetze, † 1745 in der Schlacht bei Soor und seiner Zwillingsschwester. An der Nordwand des Schiffes. Auf der Schrifttafel, die leider durch den Emporeneinbau zum Teil verdeckt ist, in vertiefter vergoldeter Fraktur auf blauem Grunde: (…). Pilaster und Wappen, seitlich 2 Tugenden, im Aufsatz 2 Wappen und 2 üppige Putten mit den ölgemalten Brustbildern, darüber noch ein Engel und einer Schriftkartusche.“ Die verdeckende Empore ist heute nicht mehr vorhanden. Ferner waren die Verstorbenen keine Zwillingsgeschwister.
Vgl. dazu August Walter „Genealogische Geschichte des Geschlechts von Jeetze“, erschienen bei E. Baensch jun. Magdeburg 1860.
S. 102f: „209. Sophie Charlotte Luise, Schwester der Vorigen. Am 18. Januar 1712 in Stendal geboren, vermählte sich in Klöden 19. Juni 1731 mit dem Geh. Rath und Landesdirector der Altmark Hans Wilhelm Friedrich v. Lattorff, starb aber schon am 13. November 1733 zu Stendal und ist zu Kliecken beigesetzt. Da ihr einziger Sohn Matthias (geb. zu Stendal 27. Juni 1732) schon 25. December 1750 zu Braunschweig starb, so beerbte sie ihre einzige Tochter Sophie Maria Charlotte, (geb. zu Stendal 3. November 1733), nachmals Gemahlin des Generallieutenants Adam Friedrich v. Jeetze.“
S. 103f: „211. Georg August Christoph, Bruder des Vorigen. Er ist am 31. December 1720 geboren. Für ihn suchte sein Vormund , der Landrath v. Jagow, 15. November 1734 die gesammte Hand an Büste, Hohenwulsch, Jeetze und den übrigen von Jeetzischen Gütern. 1737 bis 1740 besuchte er das Pädagogium zu Halle. Unter Assistenz seines Vormundes, des Landesdirectors v. Jagow, kauft er von den Lieutenants Erdmann Gottfried und Achatz Georg v. Klöden deren Stammgut in Klöden, in zwei Rittergütern bestehend, am 1. December 1739 für13,214 Thlr. 19 Gr. 9 Pf. Am 6. Juli 1741 für majorenn erklärt, läßt er am 28. December 1742 noch seine Lehnsfolge in den väterlichen Gütern, sowie die gesammte Hand an den Gütern der Söhne Christian Otto’s (182), Adam Friedrichs (179) und des Generals Joachim Christoph (s. o.) eintragen. Er beabsichtigte, ein Fräulein v. Kalben zu heirathen, als ein früher Tod seinem Leben ein Ende machte.
Als der erste schlesische Krieg begann, begab er sich bald ins Feldlager, wohnte dem Kampfe anfänglich als Volontair bei, trat dann als Fähnrich in des Generals v. J (s. o. 185) Regiment und ward dessen Adjudant. Er hatte einen unerschrockenen Muth, durchdringenden Verstand und schnelle Entschlossenheit. Im zweiten Kriege ist er als Lieutenant im Regiment des Generals v. Jeetze in der Schlacht bei Sorr, 30. September 1745, tödtlich verwundet und 9. October d. J. zu Landshut in Schlesien gestorben, aber in der Kirche zu Grassau vor dem Altare beigesetzt. Seine Güter in Klöden u. s. w. fielen an seine Nichte Sophie Marie Charlotte v. Lattorff.“ Da die beiden Geschwister nicht in Kläden verstarben, befindet sich im Sterberegister des Ortes keine Einträge dazu.

Lage:
Denkmal hängt innerhalb der Kirche an der Nordwand des Schiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018