altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Michael Friedrich Spikers

Pastor

Sterbedatum:
13.01.1774
Konfession:
evangelisch
Ort:
Sanne bei Stendal
Standort:
Kirche
GPS:
11.942052 - 52.657039

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist etwas abgetreten.

Dekor:
Das Textfeld mit vertiefter Inschrift wird nach oben von einem und nach unten von zwei nebeneinander liegenden Konvexbögen begrenzt. Die vier Ecken sind mit Blüten dekoriert. Mittig am unteren Rand befindet sich ein Totenschädel über einem gekreuzten Knochenpaar.

Inschrift:
Ich glaube
an die Auferstehung des Fleisches
und ein ewiges Leben, Amen.
Dieser Stein
bezeichnet die Grabstelle
des 59 Jahr hier gewesenen Predigers
Mich. Friedr: Spikers
geb: zu Wusterhausen a. d. Dosse 1684 16. Aug:
gestorb: 1774 13. Jan:

SIT LONGÆ VALICET … …NISI FABVLA VITA
OMISEROST SOLVM ST PERA… FORET
PO…EMETVM NON EST MISERIS OVEM CHRISTE REFINCIS
TV…NOVA COELIGOLÆ VITA PERENIVS ERIT
Syr: XLI, 7. Ps. XC 9. I. Cor: XV, 19. Joh:VI, 10, …
Paxe… Filius I. F. Spiker Past. eremit
post moestus

Anmerkung:
Die Grabplatte wird beschrieben bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 161: „19. Grabstein des Mich. Friedrich Spiker, † 1774. h 1,62 m, br 1,01 m. Im Fußboden des Chores. Schriftplatte mit vertiefter Fraktur und Kapitale vermischt: (…). Lateinischer Spruch.“
Die Grabplatte wurde vor dem Ableben von Spiker bereits verwendet, wovon Reste der primären Inschrift auf der Vorderseite zeugen.
Im Aufgang zur Empore hängt ein Porträt des Verstorbenen, welches ebenfalls bei Hossfeld / Haetge auf S. 162 beschrieben wird: „21. Ölbild h 0,95 m, br. 0,78 m (mit Rahmen). Am Triumphbogen. Porträt Spikers. Darauf in Kapitale Mich. Frid. Spiker Wusterhusa – Ruppinos, Aetat. LXXVIII. Ministerii XLVIII. Punxit d. 21 Sep. 1762 Joh. Frid. Kunckel. Renovatum 1840 v. F. W. Stendal“
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 305. Demnach hatte Spiker die Pfarrstelle von 1715 bis zu seinem Tod inne.
Sein Begräbnis wurde im Kirchenbuch von Sanne am 21. Januar 1774 dokumentiert: „Hl: Michael Friedrich Spiker, ins 59ste Jahr gewesener Prediger hieselbst starb am asthmate humido seines Alters im 90ten. Jahre, eigentl. 89 Jahr 5 Monat. NB Die von dem hochw. Hln. Generals. Werckenthin den 21sten Jan. über Jo. 14, 2. 3. gehaltene Gedächtnispredigt ist gedrukt. Prop. N. selige Aufenthalt d. Gerechten im Him̅el.“ Am 22. Oktober 1715 hatte er in Sanne die Ehe mit Maria Schröder, einer Bürgertochter aus Bernau, geschlossen.

Lage:
Die Platte liegt innerhalb der Kirche als Stufe zum Chor verbaut. Ihr oberes Ende weist nach Süden.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018