Beschreibung
Zustand:
Die Oberfläche der gusseisernen Gedenkplatte ist korrodiert. Ein kleiner Teil der Bekrönung fehlt.

Dekor:
Ein erhabener Rand umläuft die mit ebenfalls erhabener Inschrift versehene Gedenktafel. Die Ecken sind mit Schmetterlingen dekoriert. Oben mittig sind Reste einer kleinen Wolkenbekrönung erhalten.

Inschrift:
Seelig sind, die reines Herzens sind,
denn sie werden Gott schauen. Ev. Matth. 5. 8.
Hier ruht
Marie Wilhelmine Julie Gräfin v. Itzenplitz,
einzige Tochter des Cammerherrn, Grafen Wilhelm v. Hacke
auf Ranft und Dahlwitz, geb. den 28. Septbr. 1816,
vermählt den 28. Dezbr. 1841, gestorben den 9. Septbr. 1847.
Jeder, der sie kannte, liebte sie Mit himmlischer Freundlichkeit
der Miene und des Herzens, war sie das einzige Glück ihres Gatten
und aller Angehörigen. Nie kann sie ihren drei noch kleinen Töchtern
Maria, Anna und Gertrud ersetzt werden. Sie, die nur Andern lebte,
war, mit ihrem Manne im Carlsbade erkrankte dort heftiger
und unterlag dem Nervenfieber in den Armen der Ihrigen.

Anmerkung:
Die Gruft inklusive Gedenktafel findet keine Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S.113.
Im Zuge der Dorferneuerung Jerchels um die Jahrtausendwende ist die baufällige Gruft nördlich der Kirche abgetragen worden. Heute zeugt lediglich der östlich des Einganges befindliche Hügel von der einstigen Grablege der Familie von Itzenplitz. Die ehemals im Eingangsbereich hängende Gedenktafel wird seitdem in der Kirche aufbewahrt (Mitteilung Frau Eva Maria Herbst, Kirchenälteste).
Vgl. „Genealogisches Taschenbuch der deutschen gräflichen Häuser auf das Jahr 1844.“, Julius Perthes Gotha, S. 281: „Itzenplitz (…) Graf Friedrich Joseph Johann Karl, geb. 6. Sept. 1793 zu Kew bei London, k. preuß. Rittmeister a. D. und Landrath des Stendal’schen Kreises in der Altmark, Erbherr auf Jerchel, Haemerten und Buch, verm. I) 3. Dec. 1822 mit Maria Editha, des kön. preuß. Staatsministers von Angern auf Sülldorf T., (geb. 21. Januar 1803, † 11. Januar 1839), u. II) mit Marie Wilhelmine Julie geb. Gräfin von Hacke, geb. 28. Sept. 1817.“
Im Kirchenbuch von Jerchel wurde 1847 das Begräbnis der Verstorbenen dokumentiert. Daraus geht hervor, dass sie an „Gallen = und Nervenfieber“ starb. Sie wurde „beigesetzt im Erbbegräbniß = Gewölbe zunächst der Kirchthür auf dem Kirchhofe zu Jerchel.“ Neben ihrem Ehemann hinterließ sie drei Töchter.

Lage:
Die Gedenkplatte lehnt innerhalb der Kirche an der Südwand des Chores.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018