altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Marten von Klötze

Gutsherr

Sterbedatum:
00.02.1596
Konfession:
evangelisch
Ort:
Sanne bei Stendal
Standort:
Kirche
GPS:
11.941912 - 52.657078

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte hat am rechten Rand und im unteren Bereich einige Fehlstellen. Die Oberfläche im Sockelbereich, insbesondere bei den Wappen, ist durch Mörtelreste verunreinigt.

Aufbau:
Der Grabstein besitzt einen Sockel (mit zwei Wappen an den Seiten und einem Textfeld dazwischen), der breiter als die darauf gestellte Grabplatte ist.

Inschrift
dreiseitiger Schriftzugumlauf auf dem Rand:

DER EDEL VND ERNFEST
MARTEN VON KLOTZEN IST IN GOTT ENTSCHLAFFEN DEN
… FEBRVA. ANO CHRISTI 1596 SEINES ALTERS 56 IAHR:

Textfeld am unteren Rand:
(HE)RRE NVN LESES DV DEI
NEN DIENER IN FRIDE
FAHREN
DEN MEINE AVGEN HABE̅
DEINEN HEILAD̅t GESEE̅

Anmerkung:
Die Grabplatte wird beschrieben bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 161: „14. Grabstein des Marten v. Klotze, † 1596. h 2,12 m, br 0,85 m. An der Nordwand des Schiffes. Standfigur in Rüstung. Reliefhöhe bis 11 cm. Umschrift in vertiefter Kapitale: (…). In den Ecken 4 Wappen: 1. Adlerfang unter Sparren (Klötze), 2. Adlerfang (Jeetze). Die beiden anderen Wappen vom Gestühl verdeckt.“
Vgl. Enders „Die Altmark“, S. 991: „1472 findet sich Merten Klötze (Glotz) in Stendal unter den Bürgerlehen mit Einkünften aus mehreren Dörfern. 1482 wurde der langjährige Bürgermeister Heinrich Klötze (Klotze) zu Stendal mit dem von den Rossow erkauften Dorf Sanne/Kr. Arneburg u. a. belehnt, 1491 von der Lehnware gegen Leistung des Manndienstes von seinen Lehen befreit; 1511 erwarb er Lehngüter von den Kalbe. Doch Sanne war das Hauptgut, und 1539/1542 waren Merten und Heinrich Klötze in Sanne erbgesessen. Dementsprechend trugen sie 1542 zur Landsteuer des altmärkischen Ritterschaft bei und nahmen am Landtag teil. Sie wareb landsässig geworden. Daneben fungierte der Bürger Heinrich Klötze in Stendal als Ratsherr und Bürgermeister, erstmals 1548 und zuletzt 1559 bezeugt. Mitte des 16. Jahrhunderts veräußerte er mehrmals Einkünfte aus Sanne und anderen Dörfern wiederkaufweise. Die Familie schien öfter in Geldnöten zu sein. 1596 wurden die Brüder Merten, Ernst und Heinrich Klötze, Söhne des verstorbenen Merten Klötze zu Stendal, mit allen Klötzeschen Gütern belehnt, die die Familie im 15. und 16. Jahrhundert erworben hatte, 1599 in einem neuen Lehnsbrief zusammengefaßt. Die Lehnskanzlei bediente sich, älteren Vorlagen folgend, weiterhin des bürgerlichen Namens, während die Klötze sich offenbar seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Adelsprädikat zugelegt hatten und adlige Frauen heirateten. In den Musterrollen der Ritterschaft wurden sie 1565 noch als die Klotzen, 1588 und 1610 als die von Klötzen geführt.”

Lage:
Die Grabplatte wurde innerhalb der Kirche in der Nordwand vor der Westempore eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018