altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Louise von Bertkow

von Drewitz

Witwe des Gutsherrn

Sterbedatum:
21.01.1782
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bertkow
Standort:
Kirche
GPS:
11.906542 - 52.724752

Beschreibung:
Zustand:
Das Grabmal aus Sandstein ist vollständig erhalten. Von der einstigen Bemalung sind nur noch kleine Reste erkennbar.

Dekor:
Das Textfeld mit erhabener Schrift besitzt eine Rahmung in Form eine Rocaille. Die Seiten sind zusätzlich mit musizierenden Putten dekoriert. Eine erloschene Fackel, eine zerbrochene Sanduhr und ein Totenschädel stehen am unteren Ende. Die Bekrönung des Grabmals zeigt zwei Wappen (links: von Bertkow – drei fünfblättrige Blüten auf einem Schrägbalken im Schild, eine Blume zwischen einem Büffelhornpaar steht auf dem Helm; rechts: von Dewitz – drei Deckelpokale, die zwei zu eins angeordnet sind, im Schild, zwei geharnischte Arme, die einen Deckelpokal empor halten, zieren den Helm).

Inschrift:
Denckmal
der
weil Hochwohlgeb. Frauen,
Fr. Anna Louise geb. v Dewitz
des weil Hochwohlgebohrnen Herrn
Hl. Erdmann Christoph v. Bertkow.
Königl. Preußl. Majors
unter dem Leib Cuirassier – Regiment
zu Pferde
wie auch Erbherr auf alt u Neu Bertkow,
Wollenrade u. Schwarzenholtz
nachgelaßenen Frau Wittwe.
Sie war zu Wussow in Hinter – Pom̅ern
den 5ten Octobr. 1717 gebohren
starb den 21sten Januarii 1782 alhier zu Alt Bertkow
u. Ihr Leichnam ward den 25sten eiusd.
nach über Rom. VIII; 18 gehaltenen
Leichen – Rede
in dieser Kirche vor dem Altar
in ein gemauertes Grab eingesenckt
Sie lebte, litte und starb
in der Nachfolge
Jesu.

Anmerkung:
Das Grabmal wird mit Abbildung beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 61: „10. Epitaph. h 2,25 m, br 1,15 m. Sandstein. Schriftkartusche mit Rocaillumrahmung. Erhabene vergoldete Fraktur auf schwarzem Grunde. Das Epitaph ist nach der Inschrift errichtet für Frau Anna Luise von Dewitz, Gemahlin des Erdmann Christoph von Bertkow. * 1717, † 1782. (Tafel 158 c.)“
Vgl. „Sammlung ungedruckter Nachrichten, so die Geschichte der Feldzüge der Preußen von 1740. bis 1779.“, Dresden Walthersche Hofbuchhandlung 1782, S. 435 u. 442. „XXIX. Verzeichniß des Verlusts der königl. Preuß. Armee in der Schlacht bey Kesselsdorf, am 15. December 1745.“ Demnach wurde von Bertkow „Vom Leib = Cüraßier = Regiment“ verwundet.
Vgl. Rohrlach „Historisches Ortslexikon für die Altmark“, S. 199. Demnach hatte Luise Sophie von Bertkow von 1752 bis zu ihrem Tod die Herrschaft über das Gut Alt Bertkow. Nachfolger war ihr Sohn.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche an der nördlichen Laibung des Triumphbogens.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018