altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Nicolaus Ring

Verwalter der Komturei

Sterbedatum:
22.11.1746
Konfession:
evangelisch
Ort:
Werben
Standort:
Johannis-Kirche
GPS:
11.981702 - 52.859714

Beschreibung:
Zustand:
Das Grabmal aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Grabplatte aus Sandstein besitzt ein erhabenes Textfeld mit vertiefter Inschrift, das am oberen und unteren Ende mit je einem Konvexbogen abschließt. Darüber schweben zwei Putten, die mittig eine Krone halten. Unter dem Schriftfeld steht links ein Totenschädel über einem gekreuzten Knochenpaar und rechts eine geflügelte Sanduhr. Das Grabmal besitzt eine farbige Fassung.

Inschrift:
Hier
ruhen die entseeleten Gebeine
Herrn NICOLAI RINGKEN
Arendatoris hiesiger Comtorey
welcher gebohren war
zu Franckenhain in Thüringen
1677 d. 6 December.
in den Ehestand trat
mit Jfr. CATHAR. ELISAB. KIECKEN
1720 zu Polkritz und dann 26½ Jahr lebete.
Die Ehe war Geseegnet mit 4 Kindern
Die Haushaltung beglücket
Der Wandel christlich
Die Kranckheit anhaltend,
das Gebet Gläubig, Das Ende freudig
die ganze Lebenszeit war 68 J: 11 M:10. T:
denn er entschlief 1746 d. 22 NOV:
Ihr entseelete Gebeine
ruhet unter diesem Steine
bis Gott aus der Grabes Gruft
euch zum Leben wieder ruft
Apoc. XIV. 13.
Joh. XI. 25

Anmerkung:
Die Grabplatte findet Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 385f: „Die folgenden Grabsteine stehen alle im Turmgeschoß. Sie zeigen in ganz besonderer Übersichtlichkeit die Stilentwicklung der Grabsteinkunst des 18. Jahrhunderts. (…) 40. Grabstein des Arendators der Komturei Nicolaus Ringken, geb. 1677 zu Franckenhain in Thüringen, gest. 1746. Sandstein. h 1,90 m, br 97 cm. Auf dem Grabstein sind unten Totenkopf und Sanduhr angebracht. Oben tragen geflügelte Putten eine Krone. Auf der erhabenen Tafel Inschrift in Fraktur. Danach war Nicolaus Ringken mit Catharina Elisabeth Kiecken verheiratet und hatte vier Kinder (vgl. Austattung Nr. 48).“
Die Eheschließung Ringks fand lt. Kirchenbuch am 14. Mai 1720 in Polkritz statt. Das Ableben der Ehepartner wurde im Kirchenbuch von Werben dokumentiert:
- 1746: „Hl. Nicolaus Ringk, Arendator auf der Comturey ist den 25 novembr. des abends mit großem Gel(äut). begraben worden.“
- 1784: „36: Fr. Elisabeth Kiecken, Witl. Ringcken, gestorben den 12ten 9br: (November) Altershalber, als 84. Jahr, begraben den 15ten 9br: 3 Pulse.“
Der Ehefrau wurde eine Grabplatte gleicher Machart gewidmet, die direkt neben der des Verstorbenen steht.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des Kirchturms an der Ostwand nördlich des Durchganges zum Kirchenschiff.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018