Beschreibung:
Zustand:
Das Grabmal aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Grabplatte aus Sandstein besitzt ein erhabenes Textfeld mit vertiefter Inschrift, das am oberen und unteren Ende mit je einem Konvexbogen abschließt. Darüber schweben zwei Putten, die mittig eine Krone halten. Unter dem Schriftfeld steht links ein Totenschädel über einem gekreuzten Knochenpaar und rechts eine geflügelte Sanduhr. Das Grabmal besitzt eine farbige Fassung.

Inschrift:
Hier
ruhen die Gebeine
Frauen Cathar: Eliesab: Ringken
gebohrnen Kieken. so geboren
zu Käcklitz den 5ten Märtz 1700.
In den Ehestand getreten
mit HEr: Nicolaus Ringken.
Arendatore hiesiger Comturey
Ao̅ 1720 zu Polkritz
und hat darin 26½ Jahr gelebet
die Ehe war geseegnet mit 4 Kindern
der Wandel bis ans Ende Christlich
Sie entschlief den 11ten Novbr: 1784.
Ihres Alters 84 Jahr 8M: 6 Tag:
Ihr entseeleten Gebeine
ruhet unter diesen Steine
bis Gott aus der Grabes-Gruft
euch zum Leben wie
derruft.

Anmerkung:
Die Grabplatte findet Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 385f: „Die folgenden Grabsteine stehen alle im Turmgeschoß. Sie zeigen in ganz besonderer Übersichtlichkeit die Stilentwicklung der Grabsteinkunst des 18. Jahrhunderts. (…) 48. Grabstein der Catharina Elisabeth Ringken, geborene Klieken, geb. den 5. März 1700. Vermählt 1720 mit dem Arendator der Komturei Nicolaus R., gest. 1784. h 1,93 m, br 98 cm. Sandstein. Der Grabstein hat die gleiche Form wie Nr. 40. Die Inschrift ist in vertiefter schwarzer Fraktur.“
Die Trauung der Eheleute Ringk/Kieken fand lt. Kirchenbuch am 14. Mai 1720 in Polkritz statt. Kirchenbücher von Käcklitz vor 1815 sind nicht überliefert, so dass zur Herkunft der Verstorbenen keine Aussagen getroffen werden können. Das Ableben der Ehepartner wurde im Kirchenbuch von Werben dokumentiert:
- 1746: „Hl. Nicolaus Ringk, Arendator auf der Comturey ist den 25 novembr. des abends mit großem Gel(äut). begraben worden.“
- 1784: „36: Fr. Elisabeth Kiecken, Witl. Ringcken, gestorben den 12ten 9br: (November) Altershalber, als 84. Jahr, begraben den 15ten 9br: 3 Pulse.“
Dem Ehemann wurde eine Grabplatte gleicher Machart gewidmet, die direkt neben der der Verstorbenen steht.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des Kirchturms an der Ostwand nördlich des Durchganges zum Kirchenschiff.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018