altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Ragge

Pastor

Sterbedatum:
26.05.1758
Konfession:
evangelisch
Ort:
Werben
Standort:
Johannis-Kirche
GPS:
11.981609 - 52.859692

Beschreibung
Zustand
:
Das Grabmal ist bis auf wenige Blessuren am unteren Rand vollständig erhalten.

Inschrift
Textfeld
:
Auf Hofnung
der zukünftigen fröhlichen
Auferstehung
ruhen alhier in Friede die entseelten Gebeine
des weyl: Hochwohlehrw: u. Hochwohlgel: Herrn
Herrn Johann Ragge,
wohlmeridirten Diaconi bey hiesiger Kirche.
Er ist gebohren zu Elbing in Preußen d. 19. Juny u.
ward zum Predigt Amt berufen
Nach Aulosen u. Deutsch. d. 9. Nov. 1730.
verheyrahtete sich zum 1. mahl mit Fr. Anna
Maria Schillingen

verwittweten Dittmarn, d. 31. Aug. 1735,
zum 2. mahl mit Jgfl. Maria Dorothea
Herrmannin

weyl: Tit: Hl: Joh: Herrmanni, Diaconi
zu Saltzwedel eintzigen Tochter d. 23. Apr. 1750.
zeugte in dieser Ehe 2. Töchter die
beide in zarte Kindheit verschieden.
Starb nach einer heftigen eintägigen
Kranckheit in seinem Erlöser seel: d. 26. May 1758.
seines Alters 57. Jahr 11. M. 7. Tage.

untere Kartusche:
Das Gedächtnis
des Gerechten bleibt im
Seegen. Prov. X. v. 7.

Anmerkung:
Das Grabmal wird mit Abbildung beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 385f: „Die folgenden Grabsteine stehen alle im Turmgeschoß. Sie zeigen in ganz besonderer Übersichtlichkeit die Stilentwicklung der Grabsteinkunst des 18. Jahrhunderts. (…). 45. Grabstein des Diakonus Johann Ragge, geb. 1701 in Elbing, gest. 1758. h 2,20 m, br 96 cm. Sandstein. Der Grabstein hat sehr viel Ähnlichkeit mit dem Grabstein seiner ersten Gemahlin Maria Schilling verw. Dittmar (vgl. Ausstattung Nr. 41) doch ist die Bekrönung reicher durch das Auge Gottes im Strahlenkranze und Posaune blasende Engel verziert. Die erhabene Frakturinschrift und die Verzierungen sind vergoldet. (Tafel 217 c.)“
Beide Eheschließungen fanden in der Marienkirche zu Salzwedel statt:
1735: „Herr Johannes Ragge, wohlberuffener Prediger zu Deutsch, und der adelichen Capelle zu Aulosen, mit Frau Anna Maria Schillingen, Herrn Hoyer Dieterich Ditmars, weylandt hochfürstlichen Braunschweich Lüneburgl Lieutenants von der Infanteria unter dem Regiment von Druchtleben, hinterl. Frau Wittwe“ 1750: „Der HochwohlEhrwürdige und Hochwohlgelahrte Herr Johann Ragge, Wohlverdienter Diaconus bey der Christl: Gemeine in Werben. Mit Jungfer Dorothea Maria Hermanni, Herrn Johann Hermanni, weiland best meritirten Diaconi hieselbst, nachgelaßenen eheleiblichen und eintzigen Jungfer Tochter.“
Zum Ableben des Johann Ragge steht im Sterberegister von Werben 1758 zu lesen: „HErr Johann Ragge, Diaconus alhiro, ist den 27 May des Abends stille beygesetzet, weil bey der großen Hitze sein Leichnam nicht stehen bleiben konnte. Er bekam in der Nacht d 25 May die Blustürzung, davon er d 26 May des Abends um 5 Uhr starb. …“.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des Kirchturms an der Westwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018