Beschreibung
Zustand:
Die Inschrift der Sandsteinplatte ist trotz etlicher abgenutzter Stellen auf der Oberfläche lesbar.

Dekor:
Ein schmaler erhabener Rand umläuft die Platte. Das Textfeld wird von Lorbeerzweigen umsäumt. Darüber schweben zwei Engel, die das Wappen der Familie Gercke (quergeteilter Schild, in der unteren Hälfte drei Blumen, über dem Querbalken drei nebeneinanderstehende Blüten, eine Blume mit drei Blüten zwischen einem Büffelhornpaar steht über dem Helm) halten.

Inschrift:
I. N. T.
ALHIER RVHET DEM LEIBE NACH
JVNGFER
CHARLOTTE LOVISE GERCKEN
BEI WELCHER DIE SCHÖNHEIT DES CÖRPERS
MIT DER FVRTREFLIGKEIT DER SEELEN
VERBVNDEN
DAS ZART ALTER ABER
DVRCH DEN RELEEN VERSTAND
VBERTROFFEN WORDEN
VND DIE IHRE ELTERN
DVRCH NICHTS ALS EINEN FRVZEITIGEN
TOD BETRVBET
SIE WAR GEB ∙ D: 21 ∙ FEB ∙ 1732
VND STARB D: 2 ∙ DEC ∙ 1741
CHRISTI BLVT V: GERECHTIGKEIT
DAS IST MEIN SCHMVCK V: EHRENKLEIT
DAMIT WILL ICH FVR GOTT BESTEHN
WEN ICH ZVM HIMMEL WERD
EINGEHN.

Anmerkung:
Im Sterberegister der Altstädter Marienkirche wurde 1741 dokumentiert: „Jungfr. Charlotta Louysa Gerckin, Hl. Sebastian Gerckens, Bürg. und Kaufmanns Eheleibl. Tochter ist Abends beygesetzt in der Münchkirchen 6te Dec. aetat. 9¾ Jahr.“
Sie war eine Tochter des Gewandschneiders und Kaufmanns Sebastian Nicolaus Gercke in der Neustadt Salzwedel. Dieser verheiratete sich in der Altstädter Marienkirche am 25. Februar 1721 mit Maria Elisabeth Rohde, einer Tochter des Frantz Joachim Rohde, welcher Bürger, Viertelmann, Brauer und Kaufmann in der Altstadt war.
Der Großvater der Verstorbenen war der Gewandschneider und Kaufmann Georg Gercke in der Neustadt Salzwedel.

Lage:
Die Grabplatte liegt im Chor vor dem Lettner.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018