altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Samuel Benedictus Wagner

Pastor

Sterbedatum:
16.05.1779
Konfession:
evangelisch
Ort:
Buch
Standort:
Kirche
GPS:
11.950073 - 52.486903

Beschreibung:
Zustand:
Das Epitaph aus Sandstein ist vollständig erhalten bis auf einige Farbablätterungen im unteren Bereich.

Dekor:
Das Schriftfeld mit vertiefter Schrift ist mit Blüten, Blättern und Rocaillen dekoriert. Darüber steht eine muschelförmige Kartusche über einem Engelskopf, die von einer empor ragenden Rocaille bekrönt wird. Unter dem Textfeld liegt in einer gewölbten Nische ein aufgeschlagenes Buch mit dem Leichentext. Das Grabmal besitzt eine farbliche Fassung.

Inschrift
obere Kartusche:

Denckmahl
der ehelichen und
Mütterlichen Liebe.

Textfeld:
Hier ruhet der Leichnam
von
M. Samuel Benedictus Wagner
11. jähriger Feld = Prediger des Königl: Preußl: Hochlöbl:
Fürselier = Regiments v. Kleist, wie auch 11. jähriger Pre =
diger, der Gemeinden zu Buch, Böllsdorff u. Jerchel.
Er war gebohren den 4. Febr. 1732
und starb den 16. May. 1779
im 48.sten Jahre seines Alters
Seine Gattin Friederica Henriette Wagner, gebl:
Ascheborn,
die an ihn einen Rathgeber von den vortref =
lichsten Eigenschaften, und was noch edler, ei =
nen zärtlichen Freund verlohren, hat mehr zum
Denckmahl ihrer eigenen Wehmuth, als zur Ehre ihres
Mannes, diesen Stein hier setzen laßen.
Auch vereinigt die Verwesung hier mit ihm ein gelieb =
tes Pfand der glücklichsten Ehe. S. A. Wagnern.
Vater! Vater! erbarme dich aller die dürstend nach Hülfe,
die im Kampfe des Todes, um Labsal! um Gnade! dich anflehn.
Derer erbarme dich Vater in ihrer letzten Stunde.
Klop stock.

unteres Buch:
Selig sind die
Todten die in
den Herrn
sterben
Offenb Joh.
14 v 13.

Anmerkung:
Erwähnung findet die Grabplatte bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 42: „10. Grabstein des Samuel Benediktus Wagner, † 1779. h 2,30 m, br 0,95 m. An der Nordschräge des Chores. Schriftplatte mit vertiefter Fraktur in Kartuschenform mit reicherer Bekrönung: (…).“
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“ S. 321. Demnach war Wagner Feldprediger des Füsilierregiments von Kleist und anschließend von 1767 bis zu seinem Tod Pastor in Buch.
Im Sterberegister von Buch wurde 1779 das Ableben des Pastors Wagner dokumentiert: „Herr M. Benedictus Samuel Wagner Prediger zu Buch ist d 16ten May: an der Blutstürzung, verstorben, und am 19ten huj: begraben worden, nachdem er ein Alter von 47 Jahren, 3 Monathen, 12 Tagen erlebt hatte. Bey allen denen, welche einen alles umfassenden, durchdringenden Geist; vernünftige Gottesfurcht; wahre Tugend und eine in allen Situationen des Lebens sich gleich bleibende Redlichkeit, zu schätzen wissen, wird sein Nahme in einem unauslöschbaren Andenken bleiben.“
In derselben Quelle wurde auch die Tochter Sophia Augusta Wagner erfasst, die am 2. März 1779 in einem Alter von 2¼ Jahren an Masern verstarb.

Lage:
Das Epitaph steht innerhalb der Kirche an nördlichen Schrägseite des Chores.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018