altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Elsebe Senf

Clodes

Ehefrau des Amtmanns

Sterbedatum:
08.04.1600
Konfession:
evangelisch
Ort:
Salzwedel
Standort:
Mönchskirche
GPS:
11.153339 - 52.851400

Beschreibung:
Zustand:
Teile des unteren Randes und der komplette rechte Rand der Grabplatte aus Sandstein fehlen und wurden nachträglich ersetzt. In Folge dessen ist ein erheblicher Verlust an Schrift und an einem Wappen zu verzeichnen.

Dekor:
Der Grabstein besitzt einen erhabenen Rand mit gekerbter Inschrift. In den oberen Ecken befinden sich zwei Wappen in ovalen Medaillons. Das Linke führt im vertikal geteilten Schild links eine sich um einen nach unten gerichteten Pfeil empor windende Schlange und rechts eine zweiblättrige Blume mit drei Blüten. Eine Blume mit drei Blüten zwischen einem Büffelhornpaar ziert den Helm. Im Schild des rechten, horizontal in drei Abschnitte geteilten Wappens sind in der Mitte nur noch zwei Tatzen eines schreitenden Tieres (Löwe?) zu erkennen. Dasselbe Tier ziert steigend den Helm. Das Relief einer mit Umhang, Halskrause und Kappe bekleideten Frau, die ein Buch in den Händen hält, wird auf der Platte gezeigt.

Inschrift
doppelter Schriftzugumlauf auf dem Rand:

DEN ∙ 8 ∙ APRILIS ANO

…ARE VND ERHENVIL…
ELSEBE CLODES DES ERBARN VND WOLGEACHTENN

LVDOLF SENF

…ST EHLICHE HAVSFRAWE IN
GOT SEHLICH ENTSCHLAFEN ∙ DEREN SEEL GOT GNAD

ETA ∙ SVÆ ∙ 35 ∙

Anmerkung:
Vgl. Pohlmann „Geschichte der Stadt Salzwedel seit ihrer Gründung bis zum Schlusse des Jahres 1810“, Hemmerde und Schwetschke, Halle 1811, S. 241: „Das Jahr, wann das Kloster (zum Heiligen Geist) in ein kurfürstliches Amt verwandelt worden, ist mir bis jetzt noch unbekannt. Die Beamten, deren Namen Bekmann angeführt, waren folgende: Barthold Gruber von 1584, ward in demselben Jahre Senator auf der Altstadt Salzwedel. – Ludolf Senf starb 1608. Joachim Ebeling 1610. 1617. …“ Im Sterberegister der Altstädter Marienkirche steht im Jahre 1608 zu lesen: „Ludolff Senff Amptmann zum Heilig geist, daselbst in der Kirchen begraben den 25. Nouemb.“
In derselben Quelle wurde am 11. April 1600 dokumentiert: „Eodem die Ludolphus Senff Amptman vfm Closter heilig geiste sein frow in den sechs wochen gestorben. ward in der Kirchen hart vorm Chur vnder dem Predigstuhl begraben“. Offensichtlich fand auch dieses Begräbnis in der Heilig-Geist-Kirche statt. Wahrscheinlich ist der Grabstein der Verstorbenen (spätestens) beim Abbruch des Schiffes besagter Kirche im Jahre 1792 in die Mönchskirche umgesetzt worden.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Kirche am östlichen Ende der Südwand des Schiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018