Beschreibung
Zustand:
Kleinere Fehlstellen am Zierrat (Akanthusblättern, Hände von Figuren) sind festzustellen. Dies betrifft insbesondere die Schmuckelemente, die aufgrund ihrer Anordnung mit geringem mechanischen Aufwand ablösbar sind.

Gestaltung:
Ein auf einem Gesims stehender Torbogen fasst das Textfeld mit geschwungenen Schriftzeilen. Verschiedene in weiß gehaltene Figuren und Putten zieren den Aufbau. Am Torbogen befinden sich beidseitig Wappen. Unter dem Gesims ist ein zweites Textfeld angebracht, dass mit filigranen Akanthusblättern und Blütengirlanden dekoriert ist. Über dem Torbogen steht mittig ein Obelisk, der eine Urne trägt. Davor schwebt eine Engelsfigur.

Inschrift
oberes Schriftfeld:
SOLI DEO
GLORIA

Hier auswerts der Kirchen ruhet
Tit. Herr GEORG GERCKENS
weyland vornehmer Kauffman alhier welcher
von Hr. Valtin Gerckens u. Fr. Ilsaben Schultzen
alhier gebohren d. 16 Novembr. 1656.
eben hieselbst gestorben d. 23 Septl. 1726
seines Alters 70 Jahr weniger etwa 2 Mon.
Er hat 3 Frauen nacheinander zur Ehe gehabt, als
Fr. Annen Annisin, seel. Bürgern Jacobi Annisii Tochter
Fr. Agneten Clara Rhebürgin Hr. Cäm̅erer Müll. Witwe
Fr. Christiana Catharine v. Mascove, Hr. Bürgern Caspar v.
Mascoven zu Magdeburg Tochter
mit welcher ersten zumahl Er durch unverdroßene̅ Fleiß und löbli
cher Spahrsahmkeit vermittelst Göttl. Segens so viel an zeitl. Gütern
… gebracht daß Er nicht alleine ein ansehenl. Armen Legatum von
6000 Thlr. Capitahl alhier gestifftet, sondern auch jede̅ seinen 8 Kinder
einen zu…ichte Erbportion verlaßen hat.
Dessen zum Rühmlichen Andencken haben ihm dies
Monument setzen lassen seine noch lebende
Kinder.

unteres Schriftfeld:
Vergiß der Armen nicht wen du den fröliche̅ Tag hast,
So wird dir auch Freüde wiederfahren, die du begehrest;
du must doch deinen sauren Schweiß andern laßen,
und deine Arbeit den andern übergeben.
Spruch. XIV. V. 14. 15.
Denkmal des Stifters der
Gerckenschen Familien Stiftung
Nicolaus Gercken
renov: 1881.

Der
Glaube
ist durch

Die
Liebe thätig
Gal. 5. v. 6.

Anmerkung:
Im Kirchenbuch der Katharinenkirche wurde 1726 festgehalten: „Hl. Georg Gericke vornehmer Bürger, Kauff„ und HandelsMann alhier, natus d 5 Xbr: 1656. ward begraben d 30 7br Abends im Vollem Geläute“.

Lage:
Das Epitaph hängt innerhalb der Kirche an der Südwand nahe der Kanzel.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018