altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Scharlach

Rennicke/Reinecke

Ehefrau des Superintendenten

Sterbedatum:
v. 1607.
Konfession:
evangelisch
Ort:
Gardelegen
Standort:
Sandstraße 57
GPS:
11.390506 - 52.525317

Beschreibung
Zustand
:
Die Sandsteinplatte ist im mittleren Bereich mit Schriftverlust abgetreten. Der rechte obere Randbereich wird von einem Fußabtreter aus Metall verdeckt.

Dekor:
Die Grabplatte trägt eine vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld steht ein Wappenschild mit einem vor einem Kreuz stehenden Herz. Darüber sind die Initialen „A R“ zu lesen.

Inschrift:
TVMVLV
HONESTISSIMÆ, OPT… …
ONÆ ANNÆ RENECCIÆ
DOMINI, M. JOHANNIS SCHARL…
SVPERINTENDENTIS HVIVS …
VLTRA QVDRAGINTA …
LANTISSIMI, CONIVG… …
… …IXISSET ANNOS 3… …
…TI NA… …



… …ME… …
… …FRA… …
… …M SCAR… …
… NOVA SOLT…
… …VM … ELISABETHA
… …AM ANTHONY ENGERS
… …IN VRBE MARITAM

IOH. 14. CAP.
…VIVO. ET VOS VIVETIS

Anmerkung:
Die Verstorbene war die Ehefrau des am 9. Oktober 1607 verstorbenen Superintendenten Johannes Scharlach, dessen Grabplatte in der Marienkirche nördlich des Turmes zu finden ist.
Denkbar wäre, dass die Verstorbene eine Schwester des Jacob Reineccius (Reneccius = Reineke) war. Darauf deuten zumindest die Worte „NOVA SOLT…“ auf deren Grabplatte hin. Reneccius wurde 1572 in Salzwedel geboren und wirkte nach seinem Studium an der Universität zu Wittenberg als Rektor, später als Pastor in Tangermünde, als Probst in Cölln/Spree und bis zu seinem Tod am 28. Juni 1613 als Pastor an der Katharinenkirche in Hamburg (vgl. Czubatynski „Pfarrerbuch für die Altmark“, Halle/S. 200, S. 266). Jacob Reneccius alias Reineke wurde lt. Taufregister der Katharinenkirche in Salzwedeler Neustadt am Tage „In vigilia Elisabeta“ 1571 von seinem Vater Hanß Reinecke zur Taufe gebracht.
Aufgrund der mangelhaften Kirchenbuchüberlieferung der Gardelegener Kirchen sind keine weiteren genealogischen Recherchen möglich.

Lage:
Die Grabplatte dient auf dem Hof des Grundstückes Sandstr. 57 als Trittstein.

Text:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024

Foto:
Jürgen Bajerski, Laatzke 2023