Beschreibung
Zustand:
Von der aus Sandstein gefertigten Grabplatte hat sich lediglich ein Fragment aus dem mittleren Bereich erhalten, das zudem noch mit etwas Schriftverlust abgetreten ist.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift, die ein Chronogramm enthält. Unter dem Textfeld steht mittig ein Wappen, dessen Symbolik nicht mehr erkennbar ist.

Inschrift:
…
… VALENTINVS LA… …
…ORNEMAN CIVIS BO… …
… SPIRITVS SE…TIT BONA … …
…
… 17 DECEMB ÆTA …
…

Anmerkung:
Dieser und weitere Grabsteine standen ursprünglich an der Marienkirche. Nachdem die Steinplatten dem Vandalismus zum Opfer gefallen waren, sollten die Bruchstücke nach Willen der Kirche entsorgt werden. Dass dieses Grabmal-Fragment noch existiert, ist den Eltern von Herrn Kirchhof, die in der Kirchenverwaltung bzw. im Gemeindekirchenrat tätig waren, zu verdanken. Sie retteten die verbliebenen Fragmente in den 1980er Jahren vor der Müllkippe und nahmen sie auf ihrem Grundstück in Obhut. Herrn Thomas Kirchhoff sei an dieser Stelle für die Informationen und die Fotoerlaubnis auf seinem Grundstück gedankt. Der Dank gilt gleichermaßen Herrn Jürgen Bajerski aus Laatzke für den Hinweis auf diesen Plattenfundus.
Die zweite auf dem Stein genannte Vorname könnte Laurentz oder Lazarus gewesen sein.
Aufgrund der unvollständigen Inschrift bleibt das im Text integrierte Chronogramm ebenfalls unvollständig (Summe der noch vorhandenen Zahlzeichen 1226), so dass das Sterbejahr im Verborgenen bleibt.
Vgl. Schultze „Auff- und Abnehmen der löblichen Stadt Gardelegen“, Andreas Güssow Stendal 1662, S. 28. Ein Valentin Bornemann wird als Ratsmitglied auf dem 1582 geschaffenen kleinen Schülerchor der Nikolaikirche genannt.
In der im Stadtarchiv von Gardelegen verwahrten Schoßtaxe aus dem Jahre 1567 wird ein Valentin Bornemann als Brauer genannt (Mitteilung Bajerski).

Lage:
Das Plattenfragment befindet sich auf dem Privatgrundstück in der Stendaler Straße und dient dort als Gehwegplatte.

Text:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024

Foto:
Jürgen Bajerski, Laatzke 2021