altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Busso d. J. von Bülow

Sohn des Pfandherrn

Sterbedatum:
06.03.1586
Konfession:
evangelisch
Ort:
Oebisfelde
Standort:
Kathrinenkirche
GPS:
10.985050 - 52.429454

Beschreibung
Inschrift
Kartusche oben
:
Ich bin die Auferstehung und das leben
Wehr ahn mich Glaubt, der wihrt Leben
ob er gleich stürbe. IOAN: AM 11

Kartusche unten:
ANNO 1586 DEN 6 MAERZ IST DER
EDLER VND EHRNVESTER BVSSO
VON BVLAW BVSSEN
SELIGER
SON IN GOTT DEN HERRN SELIC„
HLIG ENTHSLAFFEN, DER SELE GOT
EIN FROLIGHE AVFFERSTEVNG VER
LEIHE̅ WOLLE
AMEN
FM

Anmerkung:
Eine Beschreibung des Epitaphs ist zu finden bei Hildebrand: „Die Grabsteine und Epitaphien adeliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark.“, Gardelegen 1868, S. 56f: „3. Ein andere – aus Holz geschnitztes und bemaltes – Monument für Busso von Bülow (den Wappen zufolge, denselben auf den sich das sub 2 beschriebene bezieht) hängt links vom Altar an der östlichen Wand. Unter einer Darstellung der Auferstehung des Heilandes mit der Ueberschrift: Ich bin die Auferstehung u. s. w. liest man: Am … (unleserlich) … ist der edler vnd ehrnvester Busso von Bvlaw (…). Dicht über der Inschrift stehen die Wappen derer v. Bülow, v. d. Asseburg (auf dem Helm wiederholt sich der Wolf springend vor einer gelben Säule), v. Bartensleben (Helm: elf weiße Straußenfedern) und v. Alvensleben.“ Die hier angegeben Lage des Epitaphs stimmt mit der heutigen Situation nicht überein. Fälschlicherweise ordnet Hildebrand dieses Denkmal dem Vater des verstorbenen Knaben zu.
Siehe auch „Ev. Kirche St. Katharinen Stadt Oebisfelde“, PEDA-Kunstführer Nr. 583/2004, S. 17f): „Das kunsthistorisch wertvollste der drei Grabdenkmale befindet sich an der Nordwand. Es ist aus Holz gearbeitet und soll an Busso d. J. von Bülow († 1586) erinnern. Das Hauptbild, das das Zentrum des Mittelteiles einnimmt, enthält eine Darstellung der Auferstehung. Die korinthisierenden Säulen mit grün marmorierten Schäften, die es umgeben, tragen ein kräftiges Gebälk. Zu beiden Seiten schließen sich schmale Rundbogennischen an, in denen „S. LVCAS“ mit dem Stier (links) und „S. Johannes“ mit dem Engel (rechts) als halbplastische Darstellung zu erkennen sind. Ein Engel mit Schwamm (links) und ein weiterer Engel mit (verlorener) Geißelsäule (rechts) rahmen den Mittelbereich ein. Der von zwei Säulen begrenzte Aufsatz enthält die Darstellung „Christi Himmelfahrt“ und die Inschrift. (…). Während nun der Mittelteil nach beiden Seiten in Ornamente ausläuft, nehmen die Enden der stufenförmig einander überragenden Architrave die Kleinfiguren von sechs Kardinaltugenden auf. Die „FIDES“ (Glaube), begleitet von „CARITAS“ (Barmherzigkeit) und „SPES“ (Hoffnung), krönen das Ganze. „PRVDENVIA“ (Klugheit) und „IVSTITIA“ (Gerechtigkeit) sowie „FORTITVDO“ (Tapferkeit) und „TEMPERANCIA“ (Mäßigkeit) folgen auf den darunter liegenden Abstufungen. Zwischen den Sockeln der großen Säulen sind die vier Wappenschild der Großeltern des in silberner Rüstung dargestellten Busso von Bülow angebracht. Die Inschrift gibt über den Verstorbenen Auskunft (…). Während der aus Antwerpen stammende Floris von der Mürtel († 1609) als Epitaphmaler und Vergolder an der Ausführung des Auftrags beteiligt war (= „FM“), werden die Holzschnittsarbeiten der Werkstatt des Braunschweiger Künstlers Jürgen Röttger († 1623) zugeschrieben. Dieser gefragte Meister arbeitete in Braunschweig für den Dom St. Blasii (…) und die großen Stadtkirchen, aber auch für die Schlosskirche in Erxleben und die Ortskirche in Hundisburg. An diesen Stellen entstanden vornehmlich Grabdenkmale von seltener Schönheit.“
Vgl. Gottfried v. Bülow „Geschichtliche Nachrichten über die von Bülow zu Oebisfelde“ als Manuskript gedruckt, Magdeburg 1868, S. 53: „… Als Kinder der Ehe Busso’s und der Fredeke von der Asseburg nennt die Leichenpredigt zunächst Heinrich (62) dann Busso den Jüngeren (61), welcher letzterer nur ein Alter von fünfzehn Jahren erreichte und in Oebisfelde begraben ward.“ Diesem jung verstorbenen Sohn ist auch eine Grabplatte gewidmet, welche in die Nordwand des Kirchenschiffes eingelassen wurde. Auf dieser Platte wird jedoch der 8. Mai 1586 als Sterbedatum angegeben.

Lage:
Das Epitaph hängt an der Nordwand des Chores.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024