altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Friederike Elisabeth Stotmeister

Tochter des Halbspänners

Sterbedatum:
05.06.1878
Konfession:
evangelisch
Ort:
Oebisfelde/Kaltendorf
Standort:
Friedhof
GPS:
10.977384 - 52.435110

Beschreibung
Zustand
:
Die Lesbarkeit ist durch die Oberflächenverwitterung des Sandstein-Grabmals eingeschränkt. Die linke Hälfte der am Kreuz hängenden Girlande fehlt. Die Inschrift der Rückseite ist wegen Buschwerk kaum einsehbar.

Dekor:
Auf einem quaderförmigen Sockel erhebt sich ein Kreuz. Auf beiden Teilen finden sich vertiefte Inschrift. Am Querbalken des Kreuzes mit erhabenen Rand hängt eine aus Blättern und Bändern gewickelte Girlande. Der Schaft des Kreuzes und die drei Kreuzenden sind mit Blattwerk dekoriert. Je ein flammendes Herz bildet den Abschluss des Zierrats an jedem Ende. Über der Inschrift am Kreuz ist das Relief des Händedruckes zu sehen.

Inschrift
Vorderseite Kreuz
:
Hier ruht
Friederike El. Stot(meis)ter
aus Weddendorf
geb. d. 4.
Octob.
1860
gest. d. 5.
Juni
1878.

Rückseite Kreuz:
Sanft ruhe deine Asche.

Vorderseite Sockel:
… schöner Rosen…en gleich
Die der Sturm hat abgeschlagen.
Ruhst du liebe Tochter ach so bleich
Unter diesen seichten Rasen.
Unsre Thränen folgen dir
…r ruhen auch allhier.
Lebe wohl auf selig Wiedersehn
Beim Heiland in des Him̅elshöhn.

Rückseite Sockel:
Trauert nicht ihr meine Lieben
Weinet nicht um Euer Kind;
Denn mein Heiland hat geschieden
Mich von Glück daß ich bin






Anmerkung:
Oebisfelde und das dazugehörige „Ländchen“ mit den Dörfern Kaltendorf, Weddendorf, Breitenrode, Wassensdorf und Bergfriede gehörten ab 1816 für über 100 Jahre zum Landkreis Gardelegen. Zuvor war dieser Bereich Teil des Holzkreises im ehemaligen Herzogtum Magdeburg. Als südlicher Anrainer an den Drömling stand diese Gegend der Altmark immer sehr nahe.
Weddendorf ist der östliche Nachbarort von Oebisfelde und war in Kaltendorf eingepfarrt. Kaltendorf grenzt unmittelbar nördlich an Oebisfelde und wurde 1918 mit Oebisfelde vereint. Der Vorgängerbau der heutigen Nicolaikirche war die Dorfkirche von Kaltendorf und das Areal darum bildete den Friedhof.
Der heutige Oebisfelder Friedhof wurde 1805 angelegt, da die alten Begräbnisplätze an der Katharinenkirche in Oebisfelde und der Nicolaikirche in Kaltendorf für die anwachsende Bevölkerungszahl nicht mehr ausreichend Platz boten. Dieser Friedhof ist bis heute in zwei Teile untergliedert. Die nördliche Hälfte dient als kirchlicher Friedhof für das heute in Oebisfelde eingemeindete Pfarrdorf Kaltendorf und dessen Filialdörfer, die nie über eine eigene Kirche bzw. Friedhof verfügten. Die südliche, ehemals durch eine Hecke abgetrennte Hälfte war den Begräbnissen der Einwohner von Oebisfelde vorbehalten. Dieser Teil ist heute ein städtischer Friedhof. (Herrn Steffen Wetterling, Heimatverein Oebisfelde sei an dieser Stelle für die Informationen gedankt.)
Die ledig an Schwindsucht Verstorbene und „Auf den Kirchhof in Kaltendorf“ Begrabene war lt. Kirchenbuch von Kaltendorf/Weddendorf eine Tochter des Halbspänner Johann Friedrich Stotmeister und dessen Ehefrau Marie Dorothee geb. Stotmeister. Deren Ehe wurde am 11. November 1858 in der Kirche zu Kaltendorf geschlossen. Der Halbspänner und Schöppe Heinrich Andreas Stotmeister und Margarethe Elisabeth geb. Bicknäse wurden als Eltern des Bräutigams eingetragen. Die Brauteltern waren der Kossat und Schöppe Johann Heinrich Stotmeister in Weddendorf und dessen Ehefrau Marie Dorothee geb. Stotmeister.

Lage:
Das Grabmal steht unmittelbar am Nordrand des Friedhofes in Oebisfelde.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019