altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Franz Albrecht Kotzebue

Schüler / Lyzeist

Sterbedatum:
10.12.1810
Konfession:
evangelisch
Ort:
Salzwedel
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.148800 - 52.849590

Beschreibung
Zustand
:
Die aus Sandstein gefertigte Grabplatte wurde in mindestens drei Teile zerlegt, um diese als Fußbodenplatten wieder zu verwenden. Das untere, größte Teilstück ist zudem aufgrund einer starken Beanspruchung in mindestens 16 kleinere und größere Fragmente zerbrochen. Der Bereich links unten und der Rand des Teilstücks rechts oben fehlen.

Dekor:
Umrandungslinie und Schrift sind gekerbt.

Inschrift:
HIER RUHET
DIE IRDISCHE HÜLL(E)
EINES EDLEN IÜNGLIN(GS)
FRANZ ALBRECHT KOTZ(EBUE)
GEBOREN D 6ten FEBR: 17…
ZU BRUCHHAUS(EN IM)
HANNÖVERSCHEN
GESTORBEN D: 10ten D(EZEMBER 1810)
ZU SALZWEDEL
WO ER SCHÜLER DES LYCE(UMS)
WAR.

… (schlum)mre sanft
… …r Freund
… wir neu na…
… …int
… …ne…nis die
… …n …rän
… …es …e
… …r.


Anmerkung:
Nach dem Kirchenbuch der Marienkirche zu Salzwedel starb der „Schüler am hiesigen Lyceo“ Franz Albrecht Kotzbue 18jährig an einem Nervenfieber und wurde am 13. Dezember 1810 begraben. Als dessen Vater fand der „Canton Maire [= Bürgermeister] zu Wittingen“ David Albrecht Kotzebue (1754 – 1839) Erwähnung im Sterberegister.
Siehe dazu auch die Internet-Seite https//www.rambow.de. Dort findet sich von Julius Graf von Oeynhausen der Aufsatz „Die Familie Kotzebue“, erschienen in der Vierteljahresschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie, Berlin 1885. Aus der Darstellung auf S. 46 – 49 geht hervor:
Albrecht David Kotzebue geb. 1754, 1782 Amtsschreiber in Achim, 1791 zu Bruchhausen, 1803 zu Knesebeck † als Amtmann zu Zeven 13.1.1839 im 61. Dienstjahr, (Sohn des Gerd Christian Kotzebue, Landrentmeister in Hoya, und der Georgine Johanne von Hugo) verheiratet mit Hedwig Eleonore Köhne.
Kinder:
1) Franz Albrecht, geb. 5.2.1792, † 1810,
2) Karl Jacob, geb. 16.7.1793, Amtmann zu Meinersen, † 1873, heir. N. N. Reiche,
3) Georg August, geb. 15.1.1796, 1815 Fähnrich im 5. Hannov. Inf.-Regt., später Lieutenant in Pension, † zu Zeven 2.11.1853,
4) Leopold Stats, geb. 18.7.1799, † 1803.

Lage:
Die Grabplattenfragmente befinden sich an mehreren Standorten. Das linke obere Fragment der Grabplatte ist Teil der Schwelle der Tür zwischen dem nördlichen Seitenschiff und dem nordwestlichen Kirchenanbau. Das rechte obere Fragment dient als Tritt vor dem Eingang zur Hausmeister-Werkstatt innerhalb des kleinen Hofes an der Südseite des Chores (GPS: 11.149560 – 52.848270). Der untere Teil der Grabplatte (GPS: 11.148800 – 52.849420) ist aufgrund seiner Funktion als stark beanspruchte Fußbodenplatte in mindestens 16 kleinere und größere Stücke zerbrochen. Diese liegen vor der Treppe im runden, romanischen Turmstumpf.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024