altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Fischbeck verw. Francke

Schmidt/Schmedes

Ehefrau

Sterbedatum:
10.05.1625
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860814 - 52.605583

Beschreibung
Zustand
:
Das untere Ende des aus Sandstein gefertigten Grabsteins fehlt.

Dekor:
Die Platte besitzt einen schmalen, von einer gekerbten Linie betonten Rand. Unter dem Textfeld mit vertiefter Inschrift sind die oberen Ränder zweier nebeneinander stehender Wappenkartuschen zu erkennen.

Inschrift:
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Anmerkung:
Das Ableben der Anna Fischbeck dürfte mit den Folgen der Entbindung des Sohnes Christophorus in Verbindung stehen. Da die Überlieferung von Sterberegistern der Marienkirche erst 1720 einsetzt, sind dazu jedoch keine weiteren Aussagen möglich. Insofern beschränkt sich die Kirchenbuchrecherche auf die Taufregister, wonach Hans Fischbeck zwischen 1615 und 1640 insgesamt zwölf Kinder aus zwei Ehen taufen ließ.
Mit der ersten Ehefrau Anna Schmidt/Schmedes hatte er ab 1615 die Kinder:
1) Matthias Fischbeck getauft 1. Januar 1615,
2) Elisabeth Fischbeck getauft 3. Oktober 1616 † 1636 (lt. Grabplatte),
3) Anna Fischbeck getauft 1. Oktober 1618 † 1623 (lt. Grabplatte, „Anneke“),
4) Maria Fischbeck getauft 19. Juni 1620 † 1636 (lt. Grabplatte, „Marike“),
5) Johannes Fischbeck getauft Dom. Quasimodogeneti 1623 † 1626 (lt. Grabplatte, „Henseken“),
6) Christophorus Fischbeck getauft Dom. Misericordia Domini 1625 † 1637 (lt. Grabplatte, „Christoffel“).
Während seiner zweiten Ehe mit Anna Ebel kamen nachstehende Kinder dazu:
7) Joachimus Fischbeck getauft 2. Advent 1627,
8) Anna Fischbeck getauft Johannis baptistæ 1630 † 1630 (lt. Grabplatte, „die ander Anneke“),
9) Johannes Fischbeck getauft 24. Juli 1632 † 1636 (lt. Grabplatte, „Henseken“),
10) Anna Fischbeck getauft 19. Juli 1635 † 1636 (lt. Grabplatte, „die dritte Anneke“),
11) Christian Fischbeck getauft 18. Dezember 1637,
12) Margarethe Fischbeck getauft 19. Oktober 1640.
Nur für die Jahre 1631 bis 1644 sind in einem Glockenregister auch Sterbetage und Namen Verstorbener festgehalten worden. Die Vornamen der insgesamt sieben Kinder, die Hans Fischbeck in diesem Zeitraum begraben ließ, wurden nicht mit eingetragen:
1) ein Kind am 1(4/5?). August 1631,
2) ein Kind Mittwoch post Kantate 1636,
3, 4) zwei Töchter Johannes 1636,
5, 6) zwei Kinder am 13. September 1636,
7) ein Kind am 22. März 1637 – dieser Begräbnistag kann eindeutig Christophorus/Christoffel Fischbeck zugeordnet werden.
Die den verstorbenen Kindern gewidmete Grabplatte ist fragmentarisch erhalten und liegt innerhalb der Kirche vor dem Nordwestportal. „M(eister) Hans Fischbeck“ selbst wurde lt. dem Glockenregister am 8. Dezember 1640 begraben.
Die beschriebene Grabplatte der Ehefrau Anna geb. Schmidt/Schmedes wurde ein zweites Mal benutzt, wie die Inschrift der Rückseite für den am 17. April 1669 verstorbenen Thomas Fischbeck, Sohn des Schneider-Altermanns Mathias Fischbeck und dessen am 6. November 1678 verstorbenen zweiten Ehefrau Maria Schwartenholz bezeugt. Matthias Fischbeck dürfte identisch sein mit dem am 1. Januar 1615 getauften Sohn der Eheleute Hans Fischbeck und Anna geb. Schmidt.

Lage:
Das Grabstein wurde in einer Seitenkapelle des südlichen Chorumganges auf zwei Holzleisten zwischengelagert.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024