Beschreibung
Zustand:
Von der Grabplatte aus Sandstein ist ein schmales, vertikal in zwei Teile zerbrochenes Teilstück aus dem rechten Randbereich erhalten.

Dekor:
Die Grabplatte trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie.

Inschrift:
...
... ...nno á mor(ti)s æter„
... ...e fuga 1626 7 die Sep
... ...nb vesperi intra 8 et
... ANNA filiola M · IOHA̅
...

Anmerkung:
Die erst 1720 einsetzenden Sterberegister der Marienkirche scheiden für eine genealogische Recherche aus. Deshalb wird eine exakte Identifizierung der Verstorbenen nur durch das Auffinden der fehlenden Grabplattenteile, die wahrscheinlich ebenfalls als Bodenplatten (mit der Schriftseite nach unten liegend) verbaut worden sind, möglich. Lediglich das „M.“ vor dem Namen des Kindsvaters und der Umstand, dass die Inschrift auf Latein verfasst worden ist, deuten darauf hin, dass es sich um die Tochter eines Gelehrten bzw. Geistlichen handelt. Im fraglichen Zeitraum käme nur der Pastor Johann Carstad in Betracht, der von 1616 bis zu seinem Tod im Oktober 1636 die Pfarrstelle an der Marienkirche inne hatte (siehe Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, Halle/S. 2000, S. 136). Aus dessen Ehe mit Anna Schaller ging lt. Taufregister der Marienkirche u. a. die Tochter Anna (getauft „postri Die S. Marci Evangeliste“ 1622) hervor.

Lage:
Das Grabplattenfragment liegt im hohen Chor nördlich des Hauptaltares.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024