altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





NN Wernicke

Kind des Ratsherrn

Sterbedatum:
00.00.0000
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860814 - 52.605583

Beschreibung
Zustand
:
Von der Sandstein-Grabplatte ist nur ein quadratisches Teilstück aus dem mittlere Bereich erhalten. Die linke Ober-Ecke fehlt und Teile der Oberfläche sind abgeplatzt.

Dekor:
Auf dem erhaltenen Teilstück stehen nebeneinander in ovalen Vertiefungen zwei Wappen. Das Linke zeigt einen gebeugten Arm mit einem sechszackigen Stern rechts neben der Hand. Dasselbe Motiv ziert den Helm. Über dem Wappen stehen die Initialen „N W.“. Das rechte Wappen führt eine Hausmarke mit zwei sechszackigen Sternen zu beiden Seiten im Schild. Über dem Schild thront der Oberkörper eines Engels mit ausgebreiteten Flügeln. Die Initialen „D N.“ sind über dem Wappen zu lesen.

Anmerkung:
Ein Vergleich mit den ebenfalls in der Marienkirche befindlichen Grabsteinen der Söhne des Bastian Wernicke (Franz Wernicke † 28. November 1604, Bastian Wernicke † 29. August 1615) oder dem Sandstein-Epitaph der Margarethe Fathmann geb. Wernicke († 18. August 1598), zeigen eine Übereinstimmung des linken Wappens mit dem der Familie Wernicke, bis auf die Tatsache, dass die Symbolik auf dem linken Wappen seitenvertauscht abgebildet wurde. Die Initialen N. W. deuten mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf den Ratsverwandten Nicolaus Wernicke hin, der lt. der Inschrift seines Grabsteins am 9. Dezember 1618 48jährig verstarb. Die Initialen des rechten Wappens nehmen Bezug auf dessen Ehefrau Dorothea Neugarten († 9. Juni oder Juli 1636). Von beiden Ehepartnern existieren die Grabplatten in der Marienkirche.
Folglich kann das beschriebene Fragment nur zu einer Grabplatte gehören, die einem Kind dieser Eheleute gewidmet wurde. Die erst ab 1720 überlieferten Sterberegister scheiden für eine genealogische Recherche aus. In den 1610 beginnenden Taufbüchern treten ein Nicolaus Wernicke und Dorothea Neugarten als Eltern eines Täuflings nicht (mehr?) in Erscheinung.

Lage:
Die Platte dient in der Taufkapelle, einem Anbau am südwestlichen Ende des südlichen Seitenschiffes, als Bodenplatte.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2023