Beschreibung
Zustand:
Von der Grabplatte aus Sandstein fehlt der rechte Randbereich. Die rechte Unterecke ist etwas lädiert.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie.

Inschrift:
…
…
...
(STOR)BEN AN DER PEST
(S)EUCHE ANNO 1682. AM
.... AVGUSTI SEINES AL
TERS 16. JAHR 4. MONAT
.... TAGE G. S. S. S. G.
Aus der weisheit am IV.
DER GERECHTE, OB ER
(G)LEICH ZU ZEITLICH
(S)TIRBET IST ER DOCH IN
DER RUGE DEN DAS AL„
TER IST EHRLICH etc:

Anmerkung:
Die erst im Jahre 1720 einsetzenden Sterberegister scheiden für die Identifizierung des Verstorbenen durch eine genealogische Recherche aus. Unter der Voraussetzung, dass die Taufe des Jungen ebenfalls in der Marienkirche stattfand, kommen lt. der Altersangabe auf der Grabplatte in den entsprechenden Registern zwei Kindstaufen infrage.
1. Der „Rathsdiener aufm Rathsstall“ Hans Leiss und dessen Ehefrau Martha ließen am 20. April 1666 ihren Sohn Martinus taufen. Aufgrund des niedrigen Standes des Kindsvaters wäre jedoch die
2. Erwähnung wahrscheinlicher, die sich auf den Brauer/Gastwirt „Zythepsam“ Werner Kuetze und dessen Ehefrau Margarethe Polborn bezieht. Aus dieser vor 1651 geschlossenen Ehe sind zehn Kinder nachweisbar:
1) Maria ~ 13. Sepember 1651,
2) Daniel ~ 27. Mai 1653,
3) Margarita ~ 24. Juni 1655,
4) Werner ~ 13. Mai 1657,
5) Catharina ~ 11. November 1658,
6) Werner ~ 28. Juli 1661,
7) Anna ~ 12. September 1663,
8) JOHANNES ~ 30. März 1666,
9) Gertrud ~ 20. März 1668,
10) Dorothea ~ 1672.
Nach der Altersangabe auf der Grabplatte könnte diese dem achten Kind Johannes Kütze gewidmet sein.

Lage:
Die Grabplatte liegt im hohen Chor vor dem Chorpodest. Deren oberer Bereich wird vom südlichen Chorgestühl überdeckt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021