Beschreibung
Zustand:
Der obere Rand und die linke Unter-Ecke des aus Sandstein gefertigten Grabsteins fehlen. Der rechte Rand wird vom Gestühl überdeckt.

Dekor:
Der Grabstein trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie. Unter dem Textfeld stehen nebeneinander zwei Wappenschilder. Das linke zeigt über einem mit Wellenlinien verzierten Querbalken ein Flügelpaar und noch darüber ein Fisch, der einen Ring im Maul hält. Neben dem Wappen stehen die Initialen „P. S.“. Das andere Wappen führt ebenfalls eine mit Wellenlinien geschmückten Querbalken im Schild. Die darüber liegende Symbolik ist wegen der Überdeckung nicht einsehbar. Links neben diesem Wappen ist der Buchstabe „G“ zu sehen. Zwischen den Wappen am unteren Rand des Grabsteins steht das Steinmetz-Monogramm „HL“.

Inschrift:
...
OBER SECRETARIA ...
GELIEBTES SÖHNL(EIN)...
BARTHOLOMEVS IN (GOTT)
SEHLIG ENTSCHLA(FEN)
GOT VERLEIHE IHM (VND)
VNS ALLEN EINE FR(OLICHE)
AVFFERSTEHVN(G)

Anmerkung:
Anhand der erst 1720 beginnenden Sterberegister der Marienkirche sind keine genealogischen Recherchen, die die Identität der Verstorbenen klären könnten, möglich. Hinweise dazu ergeben sich lediglich aus den Wappen dieser Grabplatte. Das linke Wappen mit den Initialen „P S“ dürfte dem Vater des verstorbenen Knaben zuzuordnen sein. Es ist identisch mit dem Wappen des Apothekers Heinrich Christoph Schultz (* 1614 † 16. Dezember 1662), das auf dessen Grabstein in der Nordkapelle der Marienkirche abgebildet wurde. Deshalb ist es naheliegend, diesen Knaben ebenfalls dieser Familie zu zuordnen.

Lage:
Der Grabstein liegt unter der Orgelempore in einem Sandsteinplatten-Streifen, der zur Gliederung des Ziegelstein-Fußbodens zwischen den Pfeilern dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021