Beschreibung
Zustand:
Die aus Sandstein gefertigte Platte ist vollständig erhalten. Die Ränder der Sandstein-Platte werden geringfügig vom umgebenen Ziegelfußboden überdeckt.

Dekor:
Die Platte besitzt ein erhabenes Textfeld, das an der Ober- und Unterseite bogenförmig abschließt und eine vertiefte Inschrift trägt. Die Ober-Ecke sind mit einer Sanduhr (links) und einem Totenschädel vor einem Knochen (rechts) dekoriert. Dazwischen steht ein wappenähnliches Gebilde, das eine Hausmarke zeigt. Die Unterecken sind mit Blattwerk verziert.

Inschrift:
Alhier Ruhe̅ in =
Gott zweij Knaben und ge =
brüder so sich in sechs Tagen aus
diesen Leben im Tode gefolget
Anno · 1 · 7 · 37 den 10 · und d · 16 · te̅ August,
Nahmens
Joachim Friederich Beelitz,
und Johann Christian Beelitz,
(d)es ersten Alter ist · 4 · Jahr · 2 · Monat
und · 18 · Tage
(d)es andern 1 · Jahr · 2 · Monath und · 22 · tage
(D)er Herr unser Gott erfreue dies …l
(u)nd schencke denen Leibern eine sanfte
(R)uhe in der erden und am Jüngsten Tage
(ei)ne fröliche Aufferstehung uns aber
lehren. bedencken daß wir
sterben müssen auff
daß wir klug und Seelig
werden,

Anmerkung:
Zu den Sterbefällen der beiden Knaben wurde im Kirchenbuch der Petrikirche im Jahre 1737 notiert:
- „Joachim Friedrich Belitz, Hl. Martin Belitzen, Bürgers, Brauers und HandelßM. Alhier Eheleibl. Söhnl. ist d. 10. Augl. gegen 10. Uhr Vormittags im 5ten Jahre seines Alters an der Ruhr gestorben, und d. 11. Augl. in der Kirche des Abends beygesetzt.“ Er wurde am 23. Mai 1733 in Stendal geboren.
- „Johann Christian Belitz, Hl. Martin Belitzen, Bürgers, Brauers und HandelßM. Alhier Eehelibl. Söhnl. Ist d. 16. Augl. Abends um 10 Uhr im 2ten Jahre seines Alters an der Ruhr gestorben, und d. 18. Ejusdem in der Kirche des Abends beygesetzet worden.“ Sein Geburtstag war der 25. Mai 1726.
Die Eltern dieser Kinder haben 1731 lt. Kirchenbuch der Petrikirche die Ehe geschlossen: „Hl. Martin Belitz, fürnehmer Bürger, Brauer, Kauf u. Handellßm. alhir, seel. Hl. Johann Belitzen, weyl. Fürnehmen Bürgers alhir und der Brauer und Gewandschneider ältesten Gülde Meisters hinterlaßener Eheleibl. Sohn, und Jfr. Maria Elisabeth Ördeln, seel. Hl. Daniel Ördels, Bürgers, Brauers und Holtzhändlers in Havelberg hinterlaßene Tochter sind öffentlich proclamiret 1.) D. Quasimodog. 2.) D. Miseric. D. 3.) D. Jubilate, und darauf d. 18. April. in Havelberg copuliret worden.“

Lage:
Die Grabplatte liegt innerhalb der Kirche im südlichen Seitenschiff. Ihr oberes Ende weist nach Westen. Der heutige mit Ziegelsteinen ausgelegte Fußboden hat ein höheres Niveau als die Grabplatte, die, um einen Höhenausgleich zu gewährleisten, unter einer hölzernen Bodenklappe verborgen ist.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2023