altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Martin Schultz

Bürgermeister?

Sterbedatum:
00.00.0000
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860280 - 52.605615

Beschreibung
Zustand
:
Von der Grabplatte aus Sandstein fehlt die rechte Hälfte.

Dekor:
Die kleine querrechteckige Grabplatte trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie.

Inschrift:
HERR MARTINUS: SCH...
ALTMARCK: VND PRI...
TE VERORDNETER: ...
GEWESENER BÜRGE... ...
GESTORBEN DEN 4. ...
ALTERS IM 75. JAHR ...
GOTT

Anmerkung:
Eine genealogische Recherche zur verstorbenen Person ist aufgrund der erst 1720 einsetzenden Überlieferung der Sterberegister nur bedingt möglich. Drei Personen kommen in Betracht, mit dieser Grabplatte in Verbindung zu stehen.
1) Siehe dazu Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große Stendal, 1873, S. 394. Demnach wird ein Martin Schultz genannt, der ab 1596 als Kämmerer und 1602 bis 1612 als Bürgermeister in Stendal seinen Dienst tat.
2) In demselben Druckwerk auf S. 395 findet sich die Erwähnung eines zweiten in Betracht kommenden Martin Schultz, der ab 1636 Ratsmann und ab 1646 Kämmerer war. Von 1648 bis 1679 wurde er als Bürgermeister in Stendal genannt mit dem Hinweis auf sein Sterbejahr 1671.
Wie aus dem Taufregister hervorgeht, ließen Martin Prätorius (Schultze) und seine Ehefrau Anna Fatmann die Kinder 1) Emerentia ~ 8. Februar 1629, 2) Anna ~ Sonntag Trinitatis 1630 und 3) Simon Valentin ~ „pri Die ex altate Crucis“ 1632 in der Marienkirche taufen.
3) Auf S. 396f wird ebenfalls ein Martin Schultz aufgeführt, der ab 1680 als Ratsmann, ab 1682 als Kämmerer und von 1686 bis zu seinm Tod am 19. Oktober 1705 als Bürgermeister fungierte.
Eine sichere Zuordnung wäre nach Auffinden der fehlenden Hälfte des Grabsteines möglich. Im Fußboden der Marienkirche liegt eine Großzahl an Bodenplatten, auf deren Rückseiten derartige Inschriften zu vermuten wären.

Lage:
Der Grabstein liegt im nördlichen Seitenschiff in einem Sandsteinplatten-Streifen, der zur Gliederung des Ziegelstein-Fußbodens zwischen den Pfeilern dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020