altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Christian Justus Heinzelmann

Pastor

Sterbedatum:
10.01.1717
Konfession:
evangelisch
Ort:
Gardelegen
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.395180 - 52.524960

Beschreibung
Zustand
:
Die aus Sandstein gefertigte Grabplatte weist einem tadellosen Erhaltungszustand auf.

Dekor:
Die Platte mit vertiefter Inschrift ist in den Ecken mit geflügelten Engelsköpfen dekoriert. Ein mit Rosen geschmücktes Wappen, das ein Kreuz mit vier gleichlangen Schenkeln im Schild führt, unterteilt den Text in zwei Abschnitte.

Inschrift:
CONTEMPLARE
LECTOR CHRISTIANE
CHRISTIANUM VERE CURISTIANUM
NOMINE ET OMINE IUSTUM
JUSTITÆ QUE PRÆCONEM DIGNISSIMUM
VIRUM
MAXIME REVERENDUM AMPLISSIMUM
DOMINUM
M: CHRISTIANUM JUSTUM HEINZELMANNUM
INSIGNIDOCTRINÆ ET PIETATIS LAUDE CLARISSIMUM
ECLESIÆ ET SCHOLÆ HUIUS CIVITATISVICINARUM QUE
SUPERINTENDENTEM ET PASTOREM PRIMARIUM HACTENUS
GRAVISSIMUM LONGEQUE MERITISSIMUM
CUIUS HOC SAXUM EXUVIAS
SPIRITUM MENTEMQUE COELUM
TAMA JUETUR MERITA
NATUSIS EST IN URBE VETERI SOLQUELLA
D. IV. MART. MDCLXIV
DENATUS MDCCXVII DOM. I. POST EPIPH.
POST EXANTLATOS IN AMBONE LABORES
ÆT. LIII
MONUMENTUM HOC POSUIT
VIDUA MOESTISSIMA
ANNA ELISABETHA EGENTE ZERNIZIA
TEXT: FUN.
ROM: III. 24. 25.26.

OSSIBUS HIS PLACIDAM, TU, LECTOR AMANDE QUIETEM
RITE PRECANS MORTISSIS MEMOR ATQUE
VALE!

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, Halle/S. 2000, S. 181. Demnach wurde Heinzelmann am 4. März 1664 in der Altstadt Salzwedel als Sohn des Pastors Johannes Heinzelmann und dessen Ehefrau Sophia Zieritz geboren. Von 1685 bis 1687 war er an die Universität Leipzig immatrikuliert. Er arbeitete anschließend als Privatlehrer in Salzwedel, 1690 bis 1700 als Rektor in Potsdam und wurde am 18. Sonntag nach Trinitatis 1700 als Pastor an der Gardelegener Marienkirche eingeführt. 1704 übernahm zusätzlich bis zu seinem Ableben am 10. Januar 1717 die Pfarre Isenschnibbe/Weteritz. Am 19. Mai 1701 ging er in der Marienkirche die Ehe mit Anna Elisabeth Zernitz (* Gardelegen 7. März 1680, begraben in Gardelegen am 17. September 1756), der einzigen Tochter des Bürgermeisters Cyriacus Zernitz, ein.
Siehe auch Bekmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, Berlin 1753, 5. Teil, 1. Buch, IV. Kap., Spalte 27: „… Ferner M. Chn. Heinzelmann, des Superintendenten zu Salzwedel Joh. Heinzelmanns sohn, anfangs Rector zu Potsdam: berufen hierher 1700, angetreten 18 ʘ Trinit. Welcher A. 1717, 17 Jan. auf der Kanzel vom schlag gerühret und noch selbigen tag verstorben. Er hatte sich vorgenommen 200 rthl. Zur armenschule zuschenken, und das hat seine hinterlassene witwe 1719 ins werk gerichtet: und werden 6 arme kinder frei unterwiesen.“ Das hier angegebene Sterbedatum ist lt. Czubatynski fehlerhaft.
Wegen der Kirchenbuchverluste Gardelegens während des 2. Weltkrieges sind keine weiteren genealogischen Recherchen zur verstorbenen Person möglich.

Lage:
Die Grabplatte liegt im hohen Chor der Marienkirche neben dem Altar unmittelbar an der Nordwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2023