altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Dorothea Elisabeth Christiane Rabe

Möhring

Ehefrau des Kammersekretärs

Sterbedatum:
15.08.1776
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Dom St. Nikolai
GPS:
11.860270 - 52.600620

Beschreibung
Inschrift
:
Hier ruhen die am 16ten August 1776.
versenkte Glieder
der Frau Kammer Protonotarien
Dorotheen Elisabeth Christianen Rabe geb. Moering,
Hienieden zu Werkzeugen gebraucht,
Erkenntnisse des Heils zur Seele führen;
Künftig ein würdiger Stoff zum herrlichen Hause,
Durch des Schöpfers Hände erbauet,
Zu ewiger Dauer bestimmt,
Jetzt in den mütterlichen Schoos der Erden
Vergeßlich ausgesäet,
Keimen sie zur frohen Unsterblichkeit auf,
Als zum letzten, tröstenden Ziel
Unserer thränenden Sehnsucht.
Die Entblichene war eine Tochter
des, den 29. Aug. 1761 verstorbenen Chymici und Medizin = Apothekers,
Herrn Heinrich Conrad Moering,
alhier, und dessen hinterlassenen Gattin,
Frau Sophien Louisen geb. Marnitz;
Sie wurde am 1. Februar 1752 gebohren verehelichte sich am 25. Febr. 1772,
mit dem
Königl. Preuß. Krieges = und Domainen – Kammer = Protonotarius
und expedirenden Secretair,
Herrn Carl Ludewig Friedrich Rabe,
der Ihr
dieses Denkmal der Achtung, Werthschätzung und Liebe
mit gerührten Herzen
wegen Ihres den 15. August 1776 am Tage Mariä Himmelfahrt
mit Vertrauen auf Christum, ihren Erlöser,
erfolgten Todes und Hinganges zu Gott, dem erbarmenden Vater aller Wesen,
errichten, lassen,
und
mit einer unmündigen Tochter,
Louisen Dorotheen Marien,
geb. hieselbst den 31. May 1774,
und einem Säugling,
Carl Ludwig Heinrich
geb. am 13. Februar 1776.
hinterblieben ist.
Beerdigungs = Text 2. Corinth. 5. v. 1 u. 2
Trit im Geist zum Grab oft hin,
Siehe dein Gebein versenken,
Sprich: Herr daß ich Erde bin,
Lehre du mich selbst bedenken,
Lehre du michs jeden Tag,
Daß ich weiser werden mag.

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S.148: „70. Epitaph der Dorothea Elisabeth Christiane Rabe. (...) h 1,60 m. br 86 cm. Schrifttafel aus Sandstein mit Ölfarbenanstrich. Am oberen Rand drei Engelköpfe und Tuchgehänge, unten Totenkopf über gekreuzten Knochen. Inschrift in erhabener Fraktur, Gold auf Schwarz. Rand und Schmuckformen grau. Inschrift: (...).“
Das Begräbnis der Rabe geb. Moehring wurde 1776 im Dom-Kirchenbuch dokumentiert: „Frau Dorothea Elisabeth Christiana Moeringen HEn. Carl Ludwig Friedrich Rabens bey Einer Hochpreißl. Altmärckl. und Priegnitzl. Krieges- und Domainen-Cammer-Deputation wohlbestalten Protonotarii und expedirenden Secretairs Ehegenoßin, welche d. 15ten August Morgens um 7. Uhr am hitzigen Fieber gestorben, ist d. 16ten eiusd. mit allen Glocken in der Kirche beygesetzt worden, ihres Alters 24 Jahr 6. Monath 14. Tage.“
1772 hat sie, wie aus dem Proklamations- bzw. Trauregister hervorgeht, die Ehe mit Carl Ludewig Friedrich Rabe geschlossen: „Dom. p. Epiph. Septuag. et Sexag. sind Proclamiret. HE: Carl Ludewig Friedrich Rabe, Königl. Preußl. expedirnder Krieges und Domainen Cammer Secretair allhier, des HE: Martin Friedrichs Rabe, Königl. Preußl. Commisarii, bey der Gold und Silber Manufactur, in Berlin, eheleibl. zweyter Sohn, mit Jgfr. Dorothea Elisabeth Christiana Moehringen, weiland HE: Heinrichs Conrad Moerings, gewesenen Medicin und Raths = Apotheckers hieselbst, hinterlaßenen eintzigen Jgfr. Tochter. copuliret im Hause d. 25. Febr. HE: M. C.“ Rabe ging 1777 eine zweite Ehe mit Henrietta Christiana Hoffmann, der ältesten Tochter des Predigers an der Heilig-Geist-Kirche in Magdeburg, ein. Die Proklamation fand am 20., 21. und 22. Sonntag nach Trinitatis statt.

Lage:
Das Epitaph hängt am nördlichen Ende der Westwand des nördlichen Querhauses.

Foto und Text:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019/2023