Beschreibung
Zustand:
Die Sandsteinplatte ist bis auf kleinere Blessuren an den Ecken vollständig erhalten.

Dekor:
Der Rand der Sandsteinplatte wird von einer gekerbten Linie betont. Die vertiefte Inschrift erstreckt sich über 2/3 der Grabplatte. Das untere Drittel ist mit einer in sich verschlungenen, gekerbten Schnörkel-Linie ausgefüllt.

Inschrift:
Anno 1674 den 5ten Septembris
Morgens zwischen 3. Und 4. Uhr ist
in GOTT seelig entschlaffen der Edle,
Großachtbahre und Wolbenambte Herr
IOHANN Witte Churfürstl. Brandenb
Wolbestalter Ambtman zu Neuendorff
und HoltzSchreiber der AltenMarck
Seines Alters 52 Jahr

LeichSpruch
Esæi. 43. v. 25.
Ich Ich tilge deine Vbertretung
Umb meinet willen und gedencke deiner
Sünde nicht.

Anmerkung:
Im Sterberegister von Kloster Neuendorf wurde dokumentiert: „Anno 1674. Den 3 Septemb früh zwischen 2 und 3 uhr ist in der Stadt Saltzwedel Seelig im Herrn entschlaffen Herr Johann Witte gewesener ehmahliger Amptman alhier und bis an sein ende Holtzschreiber in der alten Mark Er hat sich daselbst unter der Cur des Hl Licent Gorny begeben und ist die Waßersucht wol die causa morbi gewesen Am 16 Trin. War der 4 Septemb ist er alhier in volkreicher Versammlung zur erden bestattet worden. Ded pror Co… Funeb. 4 … 2 tl 5 gr opffer vnd ein Trauerflor.
Schlaf wol sanfft mein Freund, Ich wil dich wieder sehen
Wen Ich nach Gottes rath den himmel wird ein gehen
Schlaff wol und ruhe sanfft, du bist auß allernoth
Wir seind in unserer Zeit und fast lebendig todt!
Der Leichtext war aus dem propheten Esaia am 43 Ich Ich tilge deine vbertretung umb meinetwillen. Und gedencke deiner Sünde nicht Sein Alter erstrecket sich æt 52 Jahr. Die außrichtung geschah in der Probstei.“
Das auf dem Grabstein angegebene Sterbedatum weicht um 2 Tage vom Kirchenbucheintrag ab.
1658 ist eine erste Kindstaufe des Amtmanns Witte im Kirchenbuch bezeugt. Seine Eheschließung fand nicht in Kloster Neuendorf statt. Wittes Ehefrau Sophia Schultze wird 1660 als Patin bei einer Kindstaufe in Kloster Neuendorf und ein Jahr später als Taufpatin beim Schafmeister Hans Wernicke genannt.

Abmessungen:
0,95 m × 1,86 m

Lage:
Die Platte lehnt innerhalb der Kirche an der Nordwand des Erdgeschosses unter dem Turm.

Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2023