altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Marie Christine Schröck

Ungnade

Ehefrau des Hofrats

Sterbedatum:
16.06.1753
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Dom St. Nikolai
GPS:
11.860440 - 52.600630

Beschreibung
Inschrift
Draperie
:
Alhier
ruhen die Ge =
beine

Textfeld:
Der HochEdelgebohrnen Fr
Fr Marien Christinen
Ungnadin,

Deren
am 16. Juni 1753 erfolgten Tod
Der
HochEdelgebohrne u. Hochgelahrte
Hl. Christian Fridr: Schröck
Königl: Preußl: Hoff Rath
als Wittwer, schmertzlich beklaget,
weil
unverfälschte Treue und Liebe,
Eine kurtze Dauer der Ehe von 14½ Jahr. u: 16. T:
Das geringe Alter der Seelig verstorbenen
von 36. Jahr. u: 13. T.
Der Nachruff 3. verwaysete Kinder,
als 1 Tochter und 2 Söhne
Seinen Verlust unschätzbar
machen.
Und so hat der Tod auch hier
das Beste genom̅en.

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S. 142f: „60. Epitaph der Marie Christine Schröck. (...) h etwa 2,65 m. br 99 cm. Sandstein, Relief. Dreiteiliger Aufbau: Sockel mit aufgelegter Kartusche über Blättern und gekreuzten Knochen, Mittelteil in Form einer abgestumpften Pyramide mit dem Schriftfeld über Eckvoluten und einem Totenkopf, über dem Feld eine Draperie. Aufsatz in Gestalt einer Blumenschale mit einem flammenden Herzen. Grund hellgrau, Draperie dunkelgrau, Schriftfeld und Kartuschenspiegel schwarz, Lettern, Muschel, Herz vergoldet. Inschrift in vertiefter Fraktur: (...).“
Das Begräbnis der Verstorbenen wurde 1753 im Sterberegister des Domes dokumentiert: „d 18te Jun. ist Hl: Christian Friderich Schröck Hoffrath wie auch Königl: Prl: Ober = Gerichts Advocat der Altenmarck seine Ehe = Liebste Fr: Maria Christiana Ungnaden, welche d 16te dito des Abends um 9 Uhr gestorben, in der Stille des Abends cum Parent. in der Kirche begraben worden, Ihr Alter 36 Jahr 1 Monat u: etl: Tage Die Kirche hat für die Grab = Stelle empfl: 12 rl“. Für das Geläut wurde die Randbemerkung „Allen Glocken doppelt 3 rl 20 gl“ eingetragen.
Die Proklamation der späteren Eheleute Schröck/Ungnade fand ebenfalls im Dom am 17., 18. und 19. Sonntag nach Trinitatis 1738 statt. Zur Braut wurde eingetragen, dass sie die jüngste Tochter des Hieronymus Ungnade „Treu merirten ArchiDiaconi bey der Ober = Kirche zu Franckfurth an der Oder“ ist.
Nach ihrem Tod verheiratete sich Schröck in zweiter Ehe mit Wilhelmina Sophia Schultz, Tochter des Martin Schultz, „Gesamt = Richters derer HErn von Alvensleben aus dem Hause Calbe in Calbe“. Lt. Dom-Kirchenbuch fand die Trauung in Kalbe am 25. Februar 1755 statt. Mit abweichendem Datum findet sich im Kalbenser Trauregister ein entsprechender Eintrag: „d 18 Febr: ist der Hl. Hoff Rath Christian Friederich Schröck aus Stendal mit des Hl: Gesamt = Richter Martin Schultzens Jgfr: Tochter Wilhelminen Sophien im Hause copuliret worden. NB. Diese Copulation ist vom Hl. Goclenio vergeßen, vom Hl: Diac: Hahn aber, daß solche hier geschehen, attestiret worden.“

Lage:
Die Grabplatte hängt in der mittleren Spitzbogennische an der Ostwand des nördlichen Querhauses.

Foto und Text:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019/2023