altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Catharina Staude Staude

Blankenfeld

Ehefrau des Landrichters

Sterbedatum:
04.10.1548
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Dom St. Nikolai
GPS:
11.860390 - 52.600310

Beschreibung
Inschrift
oberes Textfeld
:
ER IST BEGRABEN WIE DIE GOTTLOSEN VND GESTORBEN WIE EIN REICHER
WIE WOL ER NIMANT VNRECHT GETHAN HAT NOCH BETRVG IN SEINEM
MVND GEFVNDEN. IESAIE 53

unteres Textfeld:
(A)NNO CHRISTI 1548 DEN 4 OCTOB •
(IST) GESTORBEN DIE ERBAR VND TV
(GEN)TSAME FRAW CATHA • BLANCKENF.
(H)IERONYMI STAVDEN
EHELICHE HAVS
(FR)AW DER GOT GENEDIG SEY A.

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S. 128: „31. Epitaph der Catharina Staude. (...) Südflügel des Kreuzganges h 2,05 m. br 1,41 m. Sandstein. Reicher architektonischer Aufbau: Sockelzone mit Vita und zwei Wappen, Hauptrelief der Grablegung Christi zwischen Doppelsäulen, Architrav mit Bibelspruch (Jesaja 53,9), Aufsatzrelief mit der Auferstehung zwischen Pfeilervorlagen. Abschlußgiebel, im Feld die Porträtbrustbilder des Ehepaares in Profilansicht. Zu seiten des oberen Reliefs Figuren von schlafenden Wächtern. Inschrift in erhabener Antiqua: (...). Wappen: l. Baumstumpf mit Rosenblüte, r. Garnwickel mit zwei Sternen.“
Vgl. Ernst Görges „Die Gerichtsverfassung in der Altmark“, erschienen im 59. Jahresbericht des Altmärkischen Geschichtsvereins, 1967, S. 5 – 24. Auf S. 13 vermerkt der Autor: „An der Spitze des Hof- und Landgerichts stand der Hof- und Landrichter. Im 16. Jahrhundert trug die bürgerliche Familie Staude dieses Amt zu Lehen. Vorher war es eine Familie Bünzke gewesen. Als erster der Familie Staude wurde ein Ebeling Staude um 1500 vom Kurfürsten Cicero mit dem Amt belehnt. Vielleicht waren diese Staudes im Gefolge der Hohenzollern aus deren fränkischen Stammlanden in die Mark gekommen. Jedenfalls saßen Angehörige einer Familie Staude als Patrizier, Bergwerksbesitzer usw. in Nürnberg. Nachfolger des Ebeling Staude wurde sein Sohn Hieronymus (gest. 1562). Dieser wohnte bis 1552 in Stendal „vf dem Schadewachten“, nachmals in Tangermünde. Er war an der Einführung der Reformation in der Altmark maßgebend beteiligt. Sein und seiner Ehefrau Catharina geb. Blankenfeld Epitaph befindet sich im Stendaler Dom. Nachfolger des Hieronymus wurde sein Sohn Joachim (geb. 1531 gest. 1599). Dessen Sohn, wiederum Ebeling, war der letzte Hof- u. Landrichter aus der Familie Staude. Unter den letzten Vertretern Staudes war nämlich das Gericht mehr und mehr in Verfall geraten. ...“

Lage:
Die Grabplatte steht in der nördlichen Spitzbogennische der Westwand des südlichen Querhauses.

Foto und Text:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019/2023