Beschreibung:
Zustand:
Die Sandstein-Grabplatte ist bis auf einige schadhafte Stellen auf dem Rand vollständig erhalten.

Dekor:
Die erhaben gerahmte, farbig gefasste Platte aus Sandstein trägt eine ebenfalls erhabene Inschrift. Die Ober-Ecken sind mit geflügelten Engelsköpfen dekoriert.

Inschrift:
Der Ehrwürdige
Vorachtbahre und Wohlgelahrte.
H. DAVID VOSWINKEL
Ist zu Obsfeld Ao̅. 1612 gebohren,
Ao̅. 1640 zum Cantor nach Saltzwedel
befodert. Ao̅ 1642 zum Pastor nach
Seggerde Von dem Hl: Dechant V. Spiegeln
vociret. Woselbsten er der gemeine vorgestanden
8 Jahr. Vnd dan Ao̅. 1650 auf zugeschick„
te Vocation des. V: Alvenschleben anhero
vociret, und hier in ministerio gelebet
32 Jahr, darin verrichtet 4000 800
ohne Buß, Trau, und Leich Predigten
In Ehestande gezeüget 2 Söhne und 10
Töchter: Gestorben Ao̅ 1682 d: 2
May seines Alters 70. Jahr hier
begraben d: 15 May Sein Leich tex
ist gewesen aus den 25 ψalm. von
den 15 bis auf den 18 Vers.
Selig sind die Toten die in den Herrn
sterben Von nu an.
Diesen Stein hat seine geweßene
liebe Haus Frau Regina Steins zu
Ehren legen laßen

Anmerkung:
Das Dorf Bülstringen gehörte Ende des 17. Jahrhundert zur Landreiterei Salzwedel (vgl. Originalkataster im Danneil-Museum Salzwedel).
Vgl. die Auflistung der Pastoren von Bülstingen seit der Reformation bei Samuel Walther: „Der VII. Theil Der Magdeburgischen Merckwürdigkeiten“, Magdeburg und Leipzig 1737, S. 110: „7. David Voswinkel, von Oebsfeld, erst Cantor zu Saltzwedel, hernach Pastor zu Segger bey Weferlingen, endlich a. 49. Pastor zu Bülstringen. Damals brandte die Pfarre 1654. gäntzlich ab, und was sie sonst vor Nachrichten hatten, ging verlohren. Er starb a. 1682. den 2. May. æt. 70.“ Die bis heute überlieferte Kirchenbuchführung setzt mit dem Jahr 1654/55 unter der Federführung von Voswinckel wieder ein.
Im Kirchenbuch von Bülstringen befindet sich im Jahre 1682 kein Eintrag zum Ableben von Pastor Voswinckel. Es wurde lediglich vermerkt, dass Stephanus Dancker dessen Nachfolge antrat.

Lage:
Die Grabplatte wurde innerhalb der Kirche in die Nordwand an deren östlichem Ende eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2022