altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johannes Geislinger

Pastor

Sterbedatum:
21.03.1632
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bülstringen, Bördekreis
Standort:
Kirche
GPS:
11.345510 - 52.319670

Beschreibung:
Zustand:
Die aus Sandstein hergestellte Platte wird zu einem großen Teil von einer Treppe verdeckt, weshalb mehrere Bereiche der Inschrift nicht einsehbar sind. Vermutlich durch die Treppen-Installation kam es zu einigen Abplatzungen der Oberfläche.

Dekor:
Die Platte trägt auf dem Rand eine erhabene Inschrift. Auf der oberen Plattenhälfte, die in den Ober-Ecken mit geflügelten Engelsköpfen verziert ist, befindet sich das Relief des verstorbenen Pastors, der ein Buch in den Händen hält und sich auf einem vor ihm angeordneten rechteckigen Textfeld mit erhabener Schrift abstützt. Unter diesem befindet sich ein zweites Schriftfeld, welches an den Seiten links und rechts bogenförmig abschließt und eine Rollenwerk-Einrahmung besitzt.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand:

Der Wolehrw: Vorachtb: V. Wolgelarter. H. IOANNES.
GEISLINGERUS
. Woluer(dienter PAST)OR, ist geborn zu Lindom in Swaben am Bodense, am 2 ... AO 157... H... zu S... ...
... Praeceptorirt. Bey. Vnterschiedenen. Von. Adeln . 8. Jar.

oberes Textfeld:
Ao̅. 1613. ist Er von Ihr: ... M.
CARLN . Hertzog. zu Br: V. ... ...nen
Hofprediger. zu Calförd. ... Ao̅.
1614. 20. Nou: zu ... ...rzu Ordi„
nirt, auch Drauf ... in Calförd
PRO. COADIUTOR ... den 13 Aug:
PRO. PASTORE D... ... ...irt. Ao̅. 1...
Jun: Hat ... V. ...
in der Ehe ... ...bendige Sone
Ao̅. 1627. ... Er auf zugeschickte
VOCATION ... in Bülstring gezogen V.
... ...art Selig Gestorben, Auch
... am Altar EX DAN. 12. V. 2, 3
... ...graben, Seines Alters 53. Jar,
... Tage. Gott Gnade. Ihm V. uns.
... ...tra MINISTERIUM Gehalten. 96.
..., im. MINISTERIO . 28, 85.

unteres Textfeld:
... ...n Liben H. Vater zu.
... ...t Dises Setzen Lassen Sein.
... Sohn H. JOHANNES GEIS„
(LINGER)
PASTOR zu Obisfelt. Ao̅.
1659

Anmerkung:
Das Dorf Bülstringen gehörte Ende des 17. Jahrhundert zur Landreiterei Salzwedel (vgl. Originalkataster im Danneil-Museum Salzwedel).
Vgl. die Auflistung der Pastoren von Bülstingen seit der Reformation bei Samuel Walther: „Der VII. Theil Der Magdeburgischen Merckwürdigkeiten“, Magdeburg und Leipzig 1737, S. 109f: „4. Jo. Geislingen, gebohren zu Lindau in Schwaben, am Bodensee, war erst Pastor zu Calförde, ward vociret 1627. † a. 1632. den 21. Mart.“ Nach den auf der Grabplatte einsehbaren Daten wurde Geislinger ca. 1578/79 in Lindau gebohren und um 1614 mit der Leitung der Pfarrstelle in Calvörde betraut, bevor er nach Bülstringen kam. Aus seiner Ehe haben mehrere Söhne überlebt, u. a. der Sohn Johannes, der Pastor in Öbisfelde wurde.

Lage:
Die Grabplatte wurde innerhalb der Kirche mittig in die Ostwand hinter dem Kanzel-Altar eingelassen. Vor der Platte wurde eine hölzerne Treppe (von links unten nach rechts oben) installiert, die auf die Empore und zur Kanzel führt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2022