altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Augustin Rost

Bürgermeister

Sterbedatum:
08.11.1682
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860610 - 52.605670

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Platte besitzt zwei nebeneinanderstehende, mit Kordeln gerahmte Textfelder mit vertieften Inschriften. Unter den Schriftfeldern stehen zwei Wappen, wovon das Linke einen mit drei Blüten besetzten Schrägbalken im Schild führt und eine Lilie zwischen einem Büffelhornpaar auf dem Helm trägt. Das rechte Wappen zeigt zwei nebeneinanderstehende Lilien über einem Bach im Schild. Eine weitere Lilie zwischen einem Büffelhornpaar ziert den Helm.

Inschrift
linkes Textfeld:

SERVANTUR IN HOC TUMU„
LÔ, ET LÆTISSIMAM IN
DIE NOVISSIMO RESUR„
RECTIONEM EXPECTANT
OSSA VIRI NOBILISSIMI
AMPLISSIMI, ET CONSUL„
TISSIMI; DOMINI

AUGUSTINI
RHOSTII,

CONSULIS DE HÂC CIVI„
TATE OPTIMÈ MERITI
QVI A̅O̅. M DC XXVII, IPSO
LAVRENTII DIE CLARIS
PARENTIBUS NATUS, ET
A̅O̅. M DC LXXXII. DIE IIX.
NOVEMBRIS, CUM ANNIUM
ÆTATIS ACERET LVI, PE„
STE EXTINCTUS EST
PS. LXXXIV. V. XI
MELIOR EST DIE SUNA
IN ATRIIS TUIS SUPER MIL„
LIA. ELEGI ABIECTUS ES„
SE IN DOMÔ DIE MEI, MA„
GIS QVAM HABITARE IN
TABERNACULIS PECCA„
TORUM.

rechtes Textfeld:
EPITAPHIUM
ÆTERNITATI SACRUM
Ein Trewes Mutter Hertz
ruht hier nach vielen Leide̅,
Die Seel im Himmel lebt in
tausend=fachen Freuden;
Nahmentlich

Tit. Fr. Dorothea
Schonebeckinn,

Tit. Hr. AUGUSTIN Rohste̅s
Sehl hinterbliebene Fr. Wittibe
Welche
Ao̅. 1634 • am 2 • August gebohre̅
Ao̅. 1687 • aber am 12 • Mart
Abends zwischen 3 • und 4 • Uhr
im 53 • Jahre ihres Alters,
selig entschlaffen
und sind bey derselben ange„
stelten Christl. Leichen be„
gangnis erkläret wor„
den folgende worte
Apoc 7 • v • 14 • 15 • 16 • et 17 •
Diese sind die kommen sid
aus großem Trübsaal, und
haben ihre kleider gewa„
(schen und sie weiß gemacht)
im (Blut des Lammes)

Anmerkung:
Vgl. Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große Stendal 1873, S. 396f. Demnach tritt Augustin Rohst 1660 als Ratsherr, 1669 bis 1679 als Kämmerer und 1681 als Bürgermeister in Erscheinung. Ferner wird notiert, dass er im November 1682 gestorben war.
Da die Sterberegister der Marienkirche erst im Jahre 1720 einsetzen, existiert zu dem bei Götze angegeben Sterbedatum des Ehemannes kein korrespondierender Kirchenbucheintrag. Lediglich anhand der Taufregister waren genealogische Fakten zu den verstorbenen Eheleuten Rost/Schönebeck zu erheben, die ab 1653 mehrer Kinder taufen ließen:
1) Martinus ~ 8. Mai 1653,
2) Benedictus ~ 26. Juni 1655 „ist wegen großer Schwachheit des Kindes inter privatos parietes eiscitra diei horam 5. ex 6. matudinam“,
3) Elisabetha ~ 4. September 1657,
4) Christophorus ~ 2. November 1661,
5) Augustinus ~ 22. Mai 1664 (Vater: „Hl. Augustini Rohsten Reipubl. Patr. Senatoris“),
6) Margaretha ~ 30. Juni 1670 (Vater: „Hl. Augustini Rohsten Reipubl. patr. Camerary“),
7) Augustinus ~ 27. April 1676.
Die Mutter der Kinder, Dorothea Rost geb. Schönebeck, wurde am 4. August 1634 in der Marienkirche als Tochter des „C (= Kämmerer). Benedict Schönebeck" und dessen Ehefrau Regina Wernicke getauft.

Lage:
Die Platte liegt im hohen Chor im Gang zwischen dem nördlichen und dem mittleren Gestühl und wird geringfügig vom mittleren Gestühl verdeckt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021