Beschreibung:
Zustand:
Die Sandstein-Platte weist etliche Abnutzungsspuren auf ihrer Oberfläche auf. Zudem ist sie vertikal in zwei Teilstücke zerbrochen. Der obere Rand der Platte mit dem Todesjahr wurde abgetrennt.

Dekor:
Die querrechteckige Grabplatte trägt eine vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld stehen nebeneinander zwei Wappenschilde. Der Linke zeigt einen Fluss und darüber eine Sonne gesäumt von zwei sechszackigen Sternen. Die Initialen „I S“ sind zu beiden Seiten des Wappens eingemeißelt worden. Der rechte Wappenschild ist quergeteilt. Auf der unteren Hälfte stehen drei parallele Schrägbalken. Die Initialen „D S“ bezeichnen das Wappen näher.

Inschrift:
...
... ...0 AVGVSTI, IST IN GOTT SELIGLICH, ENTSCHLAF„
(F)EN, VND GESAMPT, IREN TOCHTERLEIN EMEREN„
TIA, MIT THODT VERBLICHEN DIE ERBAR VND
TVGENTSAME FRAW DOROTHIA, SCHONER„
MARCKEN, ERN IOACHIM SCHONERMARCKEN, SE„
LIGEN WEILANT CAMERERN ALHIE TOCHTER
VND ERN CAMERERS IOHAN SALTZWEDELS,
EHELICH HAVSFRAW
DER SELE GOT GNEDIG

Anmerkung:
Nach Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große, Stendal 1873, S. 393f war Joachim Schönermarck, der Vater der verstorbenen Ehefrau und Mutter, 1563 Ratsmann in Stendal. Deren Ehemann Johann Soltwedel tritt 1595 als Ratsmann, 1598 als Kämmerer und von 1602 bis 1612 als Bürgermeister in Erscheinung. Demzufolge wäre der Grabstein in den Zeitraum 1598 bis 1602 zu datieren.
Sterbe- und Trauregister sind für die Marienkirche aus dieser frühen Zeit nicht überliefert. In den seit 1610 geführten Taufregistern wurden keine Kindstaufen der Eheleute Saltzwedel/Schönermarck mehr dokumentiert.

Lage:
Die Platte liegt im hohen Chor südlich des Hauptaltares.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021