altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Dieterich Ernst Friedrich Gosscke

Pastor

Sterbedatum:
30.01.1810
Konfession:
evangelisch
Ort:
Uchtenhagen
Standort:
Kirchhof
GPS:
11.843981 - 52.775482

Beschreibung
Zustand
:
Die aus Sandstein gefertigte Grabplatte ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Platte besitzt einen schmalen, erhabenen Rand. Ein aus Lorbeerzweigen gebildeter, ovaler Rahmen umgibt das Textfeld mit gekerbter Inschrift. Ein Engelskopf über einem Flügelpaar steht am höchsten Punkt des Zierrahmens. In den Ober-Ecken schweben zwei Putten, die je ein Reis und gemeinsam ein rechteckiges Spruchfeld halten.

Inschrift:
Denkmal
des Herrn
Dieterich Ernst Friedrich Gosscke
Prediger
Zu Uchtenhagen u. Rohrbeck
Welcher seinem Amte
Mitt Fleis und treu 42 Jahr
Würdig vorgestanden Hat
Er starb im 68 Jahre
Seines Lebens
Ganz als Vatter und Freund
Seiner Ge...eden
Hinterbliebener Kinder
u. Kindes Kinder
... 1810 am 30ten January
S. J. E... ... Gosscken
... du bist aber
Getreu!

Anmerkung:
Bei Hossfeld/Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 323ff findet die Grabplatte keine Erwähnung.
Die üppige, plastische Randgestaltung und die laienhaft ausgeführte Inschrift auf sehr unebenem Untergrund stehen in starkem Kontrast zueinander. Dies spricht für eine Wiederverwendung der Grabplatte, wozu vermutlich das Textfeld der Primärverwendung grob abgetragen worden ist.
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 168. Demnach wurde Goßke am 13. Oktober 1742 in Breddin als Sohn des Pastors Joachim Goßke und dessen Ehefrau Katharina Elisabeth Müller geboren. Nach seiner Ordinierung am 27. Juli 1768 trat er vier Tage später am 1. August seinen Pfarrdienst in Uchtenhagen an.
Lt. Kirchenbuch von Uchtenhagen starb Gosscke an einem Brustgeschwür und wurde auf dem „Ortskirchhoff dicht bei der Kirche“ begraben. Er war in erster Ehe mit Johanna Catharina Friederica Ragotzky († Uchtenhagen 13. März 1805) verheiratet, mit der er ab 1769 fünf Kinder in Uchtenhagen zur Taufe brachte. Drei davon und seine zweite Ehefrau überlebten ihn. Letztere fand jedoch im Kirchenbuch keine namentliche Erwähnung, da auch deren Eheschließung und Ableben andernorts stattfanden. Der ersten Ehefrau wurde ebenefalls eine Grabplatte gewidmet, die unmittelbar neben der Beschriebenen liegt.

Lage:
Der Grabstein liegt auf dem Kirchhof unmittelbar südlich des Chores der Kirche. Dessen oberes Ende weist nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021