Beschreibung:
Zustand:
Von der aus Sandstein gefertigten Grabplatte fehlt die obere Hälfte. Von dem erhaltenen Teilstück mit abgenutzter Oberfläche ist der untere Bereich abgebrochen. Die Wappensymbolik kann nur noch bedingt gelesen werden.

Dekor:
Auf der oberen Hälfte befindet sich eine runde Kartusche, die zwei nebeneinanderstehende Wappen enthält. Im linken Schild ist ein Stern über einem Querbalken(?) erkennbar. Darunter stehen die Initialen „... S.“. Unter dem rechten Wappen sind die Initialen „B. S.“ zu lesen. Zwei lilienartige Gebilde stehen nebeneinander im Schild.

Inschrift:
ANNA FILIOLA DILECTA EX
SOLTWEDELYS ET SCHVLTETIS,
PATRE BENEDICTO, MATRE EME
RENTIA, NATA 10 FEB,
MORTIA 15 MAY AN • 1612
HOC CONDIA TVMVLO LÆ
TAMIN... ... EX
PECTO REST...
... ...EM

Anmerkung:
Im 1610 beginnenden Taufregister der Marienkirche wurden von 1611 bis 1628 acht Kindstaufen dieser Eheleute verzeichnet. Die Sterberegister der Marienkirche sind erst ab 1720 überliefert.
Siehe auch Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen und Große Stendal 1873, S. 394f. Demnach war Benedikt Soltwedel ab 1614 Ratsmann, ab 1619 Kämmerer und ab 1621 bis 1633 Bürgermeister der Stadt Stendal. Die Angabe, dass er im September 1639 gestorben wäre, korrespondiert nicht exakt mit dem Sterbedatum auf der Grabplatte.
Den Eheleuten Soltwedel/Schultz wurde ebenfalls eine Grabplatte gewidmet, die sich in der großen Nordkapelle der Marienkirche befindet.

Lage:
Die Platte liegt im hohen Chor südlich des Hauptaltares.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021