altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Caspar Kunkel

Seidenkramer

Sterbedatum:
22.01.1687
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860610 - 52.605670

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Platte, deren Rand von einer gekerbten Linie betont wird, besitzt ein vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld steht in einer ovalen Vertiefung ein Wappen, das im Schild eine Hausmarke mit den Initialen „C K“ führt. Auf dem Helm steht Justitia.

Inschrift:
(Hi)er liegt ein Biedermann der E...
...l im Himmel lebt, da sie nicht ...
... ...ar aufrichtig, treu ha... seinen ...
... bleibt sein nachruhm hie bis ...
Es ist derselbe
...er Weiland Ehrenvester und Wol...
... CASPAR Kunckel, der ...
...ter Bürger und Seiden Kram(er)
...er ANNO 1657. am 21. März ...
...lichen und Gottseeligen Eltern g(e)...
...
...
nur bis ins VI. Jahr im Ehes(tand) ...
durch Gottes seegen mit ihr ein Sohn und ein
Töchterlein gezeuget, denn er hat nach dem gnä
digen willen Gottes seinen abscheid von dieser Welt
genommen ANNO 1687 den 22. Jan: abends
zwischen 5. und 6. uhr Seines alters XXIX
Jahr, X. Monat und I. Tag.

Leich - Text.

Was mein Gott will, das gescheh allzeit
sein will der ist der beste
zu helffen den er ist bereit.
Die an ihn glauben fest. etc.

Anmerkung:
Caspar Kunckel wurde am 24. März 1657 als Sohn vom Brauer Caspar Kunckel († vor 1671) und dessen Ehefrau Gertraud Grape (* um 1632 † Stendal 1. November 1671, Grabstein in der großen Nordkapelle) in der Marienkirche getauft. Dessen Eheschließung mit Dorothea Creutzkam fand vermutlich in Osterburg vor 1682 statt, denn in diesem Jahr empfing der Sohn Jacobus in der Stendaler Marienkirche seine Taufe. 1684 folgte eine weitere Kindstaufe, bei der ein Joachim Creuzkam aus Osterburg als Pate in Erscheinung trat. Da die Sterberegister der Marienkirche erst 1720 beginnen, sind zum Ableben des Kunckel keine Informationen recherchierbar.
Im Jahre 1687 ging die Creutzkam eine zweite Ehe ein: „Hl Johann Werkentin Bürger und Kauffman alhier Hl Adolph Werkentins gewesenen Bürgers und Handelsman̅s in Rathenow hinterbliebener Sohn, und Fr. Dorothea Creutzkams, Hl Caspar Kunckels sel. gewesenen Bürgers und Handelsman̅s hieselbst hinterbliebene Wittwe.“ Als Datum der 3. Proklamation wurde der 1. Advent angegeben.
Deren Sterbefälle wurden im Kirchenbuch der Marienkirche dokumentiert.
1723: „Anno 1723. Hl. johann Wercenthin, Ratenauensis, KauffM. in der Ucht-Straße starb am 1 jan: mane 2 uhr, u. ward d. 10 jan:, up. Dnca 1 post Epiph. in unserer Marien-Kirche im Gange nahe der Cantzel nahe an der Thüre gegen Hl. Neffen begraben cum parent. ex cone Funebri. æt. 59 jahr.“
1731: „D. 29 ejusd, als Dnca Rogate Mittags halb 1 uhr starb Fr. Dorothea Kreutzkams, Seel. Hln. joh: Werkenthinens, weiland führnehmen Bürgers u. Kauff-Mannes alhier Relicta, ward am Himmel-Fahrts Abend in der Kirchen St. Mariæ in der Stille beygesetzet, u. am 6 ejusd. derselben eine Gedächtniß predigt gehalten æt 67 jahr 18 Tage.“

Lage:
Die Platte liegt im hohen Chor im Gang zwischen dem mittleren und dem nördlichen Gestühl. Der mittlere Bereich des Grabsteins und die Seitenränder werden teilweise vom mittleren Gestühl verdeckt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021