Beschreibung:
Zustand:
Von der Grabplatte aus Sandstein ist nur ein Mittelstück erhalten.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld steht ein Wappenschild, der eine Bärentatze unter einem Sparren zeigt.

Inschrift:
... ...0 DECEMBr IST ...
... VORSTORBE̅ ...
... E̅T̅SAME ANNA ...
... ... OME BOLDECKE ...
... LASE̅ WITWE ...
... ...E̅A̅D AMEN

Anmerkung:
Ebenfalls im südlichen Chorumgang wie auch unter der Orgelempore liegen die zwei Hälften des Grabsteines des Ratsherrn Bartholomeus Boldecke. Neben dem Wappen des Boldecke (zwei gekreuzte Schwerter im Schild mit den Initialen „B B“) befindet sich rechts daneben das Wappen der Klotze/Klötze mit den Initialen „A K“. Folglich war die Verstorbene dessen Witwe. (Zuordnung dieses Wappens zur Ratsfamilie Familie Klotze/Klötze anhand der Wappen am Chorgestühl, vgl. „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal“, Mitteldeutscher Verlag 2020, S. 198f).
Obwohl Bartholomeus Boldecke auf seinem Grabstein als Ratsherr betitelt wird, findet er keine Erwähnung in der Auflistung der Stendaler Ratsmitglieder bei Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große, Stendal 1873, S. 390 – 398.
Beide Grabsteine sind wahrscheinlich dem 16. Jahrhundert zuzuordnen.

Lage:
Das Grabplattenfragment liegt im südlichen Chorumgang innerhalb eines Sandsteinplatten-Streifens, der zur Gliederung des Ziegelsteinbodens zwischen den Pfeilern dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021