Beschreibung:
Zustand:
Die querrechteckige Grabplatte aus Sandstein wurde vertikal in zwei Hälften geteilt. Größere Bereiche der Oberfläche auf beiden Teilstücken sind abgeplatzt. Die linke Hälfte wurde am unteren Rand eingekürzt.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld stehen rechts nebeneinander zwei Wappenschilde. Der Linke zeigt ein gekreuztes Schwerterpaar mit den Initialen „B B“. Der rechte Schild zeigt eine Bärentatze unter einem Sparren (Familie Klotze).

Inschrift:
... 18 Augusti ist in Gott
seliglich enthschlaffe̅ Der Erbar vnd wol
weiser Bartholomeus Boldecke Radtherr
Dem gott gnedig sei

Anmerkung:
Ebenfalls im südlichen Chorumgang befindet sich das Grabsteinfragment der Anna Boldecke geb. Klotze. Aufgrund der Übereinstimmung der Wappen und der Initialen auf beiden Grabsteinen kann davon ausgegangen werden, dass es sich hier um die Witwe des Bartholomeus Boldecke handelt.
Obwohl der Verstorbene auf dem Grabstein als Ratsherr betitelt wird, findet er keine Erwähnung in der Auflistung der Stendaler Ratsmitglieder bei Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große, Stendal 1873, S. 390 – 398.
Beide Grabsteine sind wahrscheinlich dem 16. Jahrhundert zuzuordnen.

Lage:
Das linke Fragment liegt unter der Orgelempore in einem Sandsteinplatten-Streifen, der zur Gliederung des Ziegelstein-Fußbodens zwischen den Pfeilern dient. Dessen oberer Rand (mit dem Sterbejahr) wird vom Gestühl überdeckt. Das rechte Grabplattenfragment liegt im südlichen Chorumgang ebenfalls innerhalb eines Sandsteinplatten-Streifens mit gleicher Funktion (GPS: 11.860660 – 52.605590).

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021