Beschreibung:
Zustand:
Von der Sandstein-Grabplatte fehlen der rechte Rand und der obere und untere Teil. Ferner wird ein kleines Stück der Oberseite zur Zeit von einem Gestühl und einer zwischengelagerten Grabplatte verdeckt.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
...
...
Fr. Catharina Margaretha ...
Seel • Herrn IOHann Friderich Hec... ...
weyland Obergerichts Advoca(t) ...
(n)ach gelaßene Fr: Wittibe, wel(che) ...
20 December 1687 in Gardele(gen)
(g)ebohren und den 1... Marty ...
(i)m Herrn Seel... ...
...

Anmerkung:
Die Verstorbene war, wie aus dem Kirchenbuch der Marienkirche hervorgeht, seit 1704 in erster Ehe mit Johann Valentin Wendland verheiratet: „Hl Johann – Valentin Wendland, wollbestallten Scheffel = Steüer = Einnehmer allhier, Hln Georg Wendlandes, Ihro Königl. Maj. in Preüßen hochbestallten Postmeisters allhier, eheleiblicher Sohn und deßen Braut, Jgfr Catharina Margaretha Heldinn, Hln Martin Heldes, unter dem hochlöblichen Marwitzischen Regiment, weiland hochbestallten Haubtmannes nachgelaßene J. Tochter.“ Als Datum der dritten Proklamation wurde der Tag „Feria r̅d̅a̅ Pasch.“ im Kirchenbuch notiert. Aus dieser Ehe gingen in den Jahren 1704 bis 1709 vier Kinder hervor.
Nach dem Tod Wendlands verheiratete sich Catharina Margaretha Held in zweiter Ehe mit dem Advokaten Johann Friedrich Hecht ein (die Eheschließung fand nicht in der Marienkirche statt). 1712 ist die erste Kindstaufe dieser Eheleute bezeugt.
Erst im Jahre 1720 setzt die Überlieferung der Sterberegister der Marienkirche ein, so dass zu den Sterbefällen nachfolgende Eintragungen ermittelt werden konnten:
- 1729: „Hl. joh: Frid: Hecht Advocatus Ordinarius bey dem Königl: Ober-Gerichte alhier starb am 15 Aug: 10 Uhr Vormittage, und ward am 19 ejusd. in der St MarienKirche in area unter den Stülen, in Spec: der j. Beerens Stuhl abends in der Stille beygesetzet, æt:“
- 1732: „D. 11 Marty abends um 9 Uhr starb Fr. Cathar. Margaret. Heldin, Antea Seel. Valentin Wendlands, Königl: Preußl. Postmeisters, wie auch Steuer-Einnehmers: postea Hln. Johann Frider. Hechts, Ober-Gerichts-Advocati ordinarii alhier Rel., welche am 13. ejusd. zu Abends in der Stille in der St. Marien-Kirche zwischen ihren beyden Männern begraben worden, 44 jahr 2 Mon. Vide Epitaphiam zur linken des Tauff-Steins.“

Lage:
Die Grabplatte dient in einer Seitenkapelle des südlichen Chorumganges als Bodenplatte.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020