Beschreibung
Zustand:
Die aus Sandstein gefertigte, querrechteckige Grabplatte wurde vertikal in zwei Hälften zerlegt.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie.

Inschrift:
DESIDERATISSIMUM MARITUM SUUM
DN. BENEDICTUM DITERICI
ANNO CHRISTIANO M. DC. XLIX. XIIII. MARTII
OPTIMIS PARENTIBUS JOACHIMO DIETERICI ET
GERSTRVDT LINDEMANNIA STENDALIÆ ORTVM EXTINCTU̅
9. NOVEMBRII M. DC. LXXXI. CUM IN SCHOLA PATRIA
CONRECTORIS MVNERE ANNOS V. MENSE VI. PROBE
FVNCTVS ESSET HIC RECONDIDIT MOESTISSIMA VIDVA
ANNA DOROTHEA LVIDTKEN FILIO EX EO AVCTA
JUSTI IN PERPETUVM VIVIS N...T ET APVD DOMINUM EST
MERCES EOTVM SAP. V. 16.

Anmerkung:
Die Sterberegister der Marienkirche setzen erst im Jahre 1720 ein, so dass zur genealogischen Recherche auf die Heirats- und Taufregister zurückgegriffen werden musste. Die Eheschließung der Eheleute Dieterichs/Lüdtke wurde 1678 dokumentiert: „Herr Benedictus Dieterichs, bey hiesiger Schulen ConRector, mit Jungfer Annen Dorotheen, Herrn Christian Lüdkens OberSe(c)retarii vnd rathsHerrn allhier eheleibl. tochter.“ Als Datum für die dritte Proklamation wurde der 19. Sonntag nach Trinitatis angegeben. Aus dieser Ehe ging der Sohn Christian Benedictus, getauft am 11. August 1681, hervor. Wegen der sich von 1680 bis 1685 erstreckenden Lücke im Heiratsregister konnte nicht geklärt werden, ob Dieterichs Witwe eventuell eine zweite Ehe einging.

Lage:
Die linke Hälfte befindet sich im hohen Chor südlich vom Hochaltar. Das andere Fragment liegt im südlichen Chorumgang innerhalb eines Sandsteinplatten-Streifens, der zur Gliederung des Ziegelsteinbodens zwischen den Pfeilern dient (GPS: 11.860814 – 52.605583).

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021