Beschreibung:
Zustand:
Kleinere Blessuren sind am Rand der kleinen quadratischen Grabplatte zu finden.

Dekor:
Die Platte besitzt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
Johann Ludewig
Göring
Justitz Bürgermeister
hieslbst
gebohren d 7ten April1737.
gestorben d 30sten Julius
1788

Anmerkung:
Im Kirchenbuch der Marienkirche wurden 1788 die letzten Lebensstunden des Bürgermeisters Göring geschildert: „Hl. Johann Ludewig Göring hiesiger Justitz Bürgermeister und Syndicus der Stadt fuhr am 30sten Jul: früh von hier nach Hohenberg zum Besuch bey seinen dortigen Schwager dem Herrn Amtmann Pischel, u von da fuhr er gesund und vergnügt Nachmittags um 4 Uhr weg, um nach Herzfelde und den̅ weiter nach Neukirchen zu reisen; ward aber, da er kaum ¼tel Meile von Hohenberg ist, in seinem Wagen vom Schlage gerührt, der ihn plötzlich getödtet, worauf sein Leichnam des abends um 10 Uhr, ..., zu welchen Schrecken seiner Ehe Genoßin anher gebracht ward. Er wurde d 1 August von 11 – 12 in 3 Pulsen und des abends bey der Beerdigung überläutet, und in der Kirche nahe bey der Canzel beygesetzt. alt 51 Jahr. Er hatte Grabstelle und Geläute frey.“
Das Grabmal des in der Sterbeurkunde erwähnten Schwagers Christian Friedrich Pieschel (* Magdeburg 1742 † Hohenberg 1791), der mit Dorothea Elisabeth Garn verheiratet war, steht außerhalb der Kirche von Krusemark an deren Ostwand.
Neben dem beschriebenen Grabstein, der ursprünglich der genauen Markierung des Begräbnisortes innerhalb der Kirche diente, wurde dem Göring auch ein Epitaph gewidmet, welches im nördlichen Seitenschiff (an der Ostwand der zweiten Seitenkapelle von Osten gesehen) zu finden ist.
Göring war mit Anna Dorothea Garn verheiratet: „Herr Johann Ludewig Göring Bürgermeister und Syndicus hiesiger Stadt verordneter der Churmärckischen Landschafft, und Altmarkischer Ober = Gerichts Advocat, mit Frau Anna Dorothea Garn, des Weyland Herrn Amtmanns Herrn Johann Nicolaus Cunau zu Gohra hinterlaßene Frau Witwe, Cop: d. 21 8br in Gohre:“.

Lage:
Das Fragment liegt im nördlichen Bereich des Chorumganges in einem Sandsteinplatten-Streifen, der zur Gliederung des Ziegelstein-Fußbodens zwischen den Rundpfeilern dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019