Beschreibung
Zustand:
Das obere Drittel der Sandstein-Grabplatte fehlt. Der untere Bereich wird vom nördlichen Chorgestühl verdeckt. Das erhaltene Teilstück ist in mehrere Teile zerbrochen.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
...
... d 17. May an Mstr •
... KRAMER,
... alhier verheirahtet
worden
... denselben gezeuget 3 Töchter
... Stand gelebet 7 Jahr 1 Mon • 2 T •
ihres Alters 35 Jahr 5 Monat •
und Ruhen zu ihrer Seiten die Altesten
2 Töchter, nehmlich
Anna Marie gebohren d 20 April
Ao 1743 verstorben d 26 April 1747
ihres Alters 4 Jahr 6 Tage
Maria Dorothea ist gebohren d.
... August 1741 verstorben d 2 May
... M 21 T.
...

Anmerkung:
1721 ging der Töpfer Christian Kramer seine erste Ehe in der Marienkirche ein: „Mst. Christian Krahmer, Bürger u. Töpfer alhier, Seel. Christian Krahmers, gewesenen Bürgers u. Töpfers hieselbst, hinterl. Eheleibl. Sohn, u. deßen Brautt j. Emerentz, Heinrich Schultzen, Akkers-Mannes zu Röxe, Eheleibl Tochter Seyn zu Röxe copuliret d. 30 Septembr.“ Die Frau starb am 24. September 1739 „an der Dysentery“ im Alter von 36 Jahren, 5 Monaten und wurde am folgenden Tag auf dem Johannis-Kirchhof begraben.
In zweiter Ehe verheiratetet sich Kramer 1740: „Mstr. Christian Krahmer, Viduus, Bürger und Töpfer hieselbst, und Jungfer Annen Marien Dammerts, seel. Johann Damerts weil. Ackermanns in Unglingen nachgel. Eheleibl. Tochter. Cop: d. 18 May.“
1747 wurde das Ableben der zweiten Ehefrau Kramers festgehalten: „Fr. A. Mar. Cramers geb. Dam̅erst Mstr. Christian Cramers, Töpffers auf der wüsten woort Ehefrau, starb d. 19. Jun. füh morgends um 6 Uhr an der Schwindsucht, ihres Alters 35 jahr u. 5 Mon. Sie ward d: 21. ej. mit gantzer Schule et parentat auf Joh. Kirchh. begraben.“
Die auf der Grabplatte genannten verstorbenen Töchter waren:
- Maria Dorothea Kramer, getauft am 29. August 1741, zu deren Ableben befindet sich im Kirchenbuch der Marienkirche kein Eintrag
- und die 1747 verstorbene Anna Maria Kramer: „Anna. Mar. Cramers. Mstr. Christian Cramers, Töpffers auf der wüsten woort Töchterl. starb d. 24. Apr. Abends halb 10 Uhr, alt 4 jahr u. 4 Tage, ward d. 27. ej. cum parentat. und gantzer Schule auf Joh. Kirchh. begraben.“
Christian Kramer selbst starb am 20. Mai 1758 im Alter von 60 Jahren, 1 Monat und 20 Tagen. Er wurde am 22. Mai ebenfalls auf dem Johannis-Kirchhof begraben.

Lage:
Die Grabplatte liegt im hohen Chor vor dem Chorpodest.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021