altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Joachim Voss

Jagd- und Grenzrat

Sterbedatum:
02.01.1775
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860835 - 52.605639

Beschreibung:
Zustand:
Das Denkmal aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das Epitaph besitzt geschwungene, mit Rocailles und Blumengirlanden dekorierte Seitenränder. Ein horizontales Gesims deckt den Sockel ab, der, wie auch das darüberliegende Textfeld, eine vertiefte Inschrift trägt. Unter dem Schriftfeld stehen zwei Engelsköpfe. Nach oben schließt das Denkmal mit einem gewölbten Gesims, das ebenfalls einen vertieften Schriftzug besitzt, ab. Obenauf steht mittig eine flammende Vase.

Inschrift
oberes Gesims:

Der Gerechte ist auch in seinem Tode getrost.

Textfeld:
Hier ruhen
die entseelten Gebeine
eines Mannes, dessen Tod
wegen seiner Rechts =
Gelehrsamkeit, Rechtschaffenheit
und großen Verdienste um das
gemeine Wesen algemein bedauret
wird.
Es ist: Herr
Johan̅ Joachim Voss.
Königl. Preußl. Jagd und Grentz =
Rath, wie auch ersten
Fiscal und Advocat bey E. Hochpreißl.
Altmärckl. Ober = Gericht.
Er war hier zu Stendal 1719. d. 13. Jul.
gebohren, machte sich durch seinen
großen Fleiß geschickt, schon im 21sten
Jahre seines Alters die Advocatur
anzutreten, verehelichte sich 1746. mit
Jfr. Maria Elisabeth Tilingen,
mit welcher er 3. Söhne u. 2. Töchter gezeuget, wovon aber
eine Tochter, die frühzeitig gestorben, nicht weit von hier ruhet.
Er endigte die rühml. Laufbahn seines Lebens 1775. d. 2 Febr.
da er 54 Jahr, und 6 Monat alt war.
Sein gantzer Lebens Wandel wwar so beschaffen,
daß er bey Annäherung des Todes
triumphirend sagen konnte:
Ich habe einen guten Kampf gekämpfet

Sockel:
Dieses Denckmahl
der Liebe und Hochachtung setzten
die nachgelaßene Frau Witwe nebst
noch lebenden 4 Kindern.

Anmerkung:
Die Sterbefälle von Johann Joachim Voss wurde 1775 im Sterberegister der Marienkirche dokumentiert: „Hl. Johann Joachim Voss Königl. Jagd- und Gräntz Rath auch Hoff-Fiscal und Advocat beym E. hochpreißl: Obergericht alhier starb am 2ten Febr. früh gegen 1 Uhr an einer Auszehrung, und ward d 6sten ejusd:, nachdem von 11 – 12 Uhr in Pulsen geläutet ward, gegen abend mit einer Parentation im Hause und ganzen Geläute, nach vorhergegangener Absingung der beyden Lieder: Jesus, meine Zuversicht p und, O wie selig seyd ihr doch ihr frommen p in der Capelle hinter dem Altar, welche er sich zum Familien begräbniß gekauft hatte, beygesetzt, alt 55 Jahr 6 Monat und 2 Wochen.“
Die Eheschließung mit Maria Elisbeth Tieling († Stendal 4. Mai 1794), der Tochter des Postmeisters Elard Tieling und dessen Ehefrau Sophia Berndis, fand am 20. Oktober 1746 in der Marienkirche statt. Ihr wurde ebenfalls ein Epitaph gewidmet, welches in derselben Seitenkapelle wie das Beschriebene steht.

Lage:
Das Epitaph steht in einer Seitenkapelle des südlichen Chorumganges.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020