altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Catharimna Tappert

Stegemann

Ehefrau des Rektors

Sterbedatum:
15.09.1741
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860201 - 52.605429

Beschreibung
Zustand
:
Das Denkmal aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Der auf einem flachen Sockel ruhende Grabstein trägt eine geschwärzte, vertiefte Inschrift. Nach oben schließt das Denkmal mit einer überkragenden, bogenförmigen Bekrönung ab.

Inschrift
Textfeld
:
ADSTA VIATOR
VIATORIS AD COELITES
BEATE PRÆGRESSI
SVR HOC TUMULO INVENIES
EXUVIAS
CLARISSIMI VIRI BENE MERITI
PER XLIII ANNIOS IN SCHOLA
STENDALIENSI RECTORIS
DOMINI
ESAIÆ WILHELMS
TAPPERTI.

QVAS IN HOC MUNDO INDUIT
NEO-HELDENSLEBIÆ
A. MDCLXVI. 28. MAY.
EXUIT D. XXIX. Sept.
A. MDCCXXXVIII. NUTU DIE
QVEM SECUTA VXOR
ANNA CATHARINA
STGMANNIA,

D. XV. Sept. A. MDCCXLI ÆT • LXXI
CUIUS EXV VIÆ
SUR HOC EODEM LATENT CIPPO
QVIESCAT VTER QVE
DONEC DIE HUIUS
UNIVERSI ULTIMO
REVIVISCANT VOCATI
ÆTERNUM BEATTISSIMI
COELESTI QVE CORONA
ORNATIS SENI

Sockel:
RENOV. A. MDCCCLXV.

Anmerkung:
Tappert wurde als erstes Kind des Kupferschmieds Peter Tappert und dessen Ehefrau Anna Maria Richter am 1. Juni 1666 in Neuhaldensleben getauft (vgl. Bartels „Familienbuch Neuhaldensleben II 1599 - 1700“, erschienen bei „Mitteldeutsche Ortsfamilienbücher der AMF“, Bd. 2, S. 702f).
Er gilt als Förderer des späteren Archäologen und Kunstschriftstellers Johann Joachim Winckelmann (geb. Stendal 9. Dezember 1717 gest. Triest 8. Juni 1768), denn auf dessen Anregung hin gewährte die Schönbecksche Stiftung in Stendal dem Schüler Winckelmann ein Bücherstipendium und später ein Universitätsstipendium.
Die Sterbefälle wurden im Kirchenbuch der Marienkirche dokumentiert:
- 1738: „Hl. Esaias Wilh. Tappert. drey und vierzigjähriger Rector dieser Stadtschule, ein mann von großen Verdiensten, war in seinen Leben wenig oder gar nicht kranck gewesen, mußte sich aber ohngefehr 14 tage vor seinem Ende aus der Schule bringen laßen, fiel in ein hitziges Fieber, und starb d. Michael. tag, war d. 29 7br. nachmittags um 4 Uhr sanfft, erbaulich, selig, seines Alters 72 Jahr und 2 Monath. ward d. 3. Octbr. abends in stille, in der Kirche unter der Orgel beygesetzt. d. 19. Octbr. war Dom. XX. p. Tr. ward ihm die Gedächtnis Predigt gehalten über die von ihm aufgegebene Worte 1. Tim: 1. 15. 16.“
- 1741: „d. 7br. abends zwischen 9 u. 10 Uhr starb des ehemahl. Hl. Rector Tapperts rel. 15. Anna Cathar. Tapperten geb: Stegemannin. vid n. 14. 1738. am hitzigen Fieber. Sie ward d. 18. ej. abends in der Kirche im Gange nach der Orgel beygesetzt. aetat. 70 Jahr.“
Deren Verheiratung fand 1697 statt: „Hl. Esaias Wilhelm Tappert, wollmeritirter Rector Scholæ, M. Peter Tapperts, Bürgers und Kupfferschmieds in Neüen Haldenschleben eheleiblicher Sohn und deßen Braut, Jgfr Anna Catharina Stegemannin, Hl Levin Stegemanns seel., weiland wollverdienten Pastoris zu Bottmersdorf hinterlaßene eheleibbl. Tochter.“ Als Datum der dritten Proklamation wurde der 20. Sonntag nach Trinitatis angegeben.

Lage:
Das Epitaph steht innerhalb der Kirche am südlichen Ende der Westwand des Kirchenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020