Beschreibung:
Zustand:
Das Grabmal aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Eine hohes Podest, dessen Seitenkanten die Form von Konvexbögen besitzen, wurde aus verputztem Mauerwerk geformt. Der Sockel des darauf stehenden Epitaphs trägt mittig eine erhaben gerahmte Kartusche mit ebenfalls erhabener Inschrift. Ranken, eine Muschel und ein Knochenpaar bilden das Zierwerk. Die sich nach oben verjüngende Texttafel mit erhabener Schrift steht vor einer rechteckigen Wand auf dem Sockel. Eine Draperie mit Wappen und aufgesetztem Totenschädel unter einem bogenförmigen Gesims bildet den oberen Abschluss des Denkmals. Der Wappenschild ist quergeteilt. Drei Blüten sind eins zu zwei um die Trennung angeordnet. Die obere Blüte steht zudem zwischen zwei vierzackigen Sternen.

Inschrift
Textfeld:
PRO
LUGUBRE FATUM!
PRÆMATURÆ MORTI
SUCCUBUIT,
SED IPSA MORTE
NITIDIOR EVIRESCIT
RAMULUS;
HOREO DISNUS NOBILIORI
JOANNES FRIDER: SCHULZE
NAT. D. XXXI. IAN. MDCCXLV.
HIC EHEM
AN. INSEQUENTE MDCCXLVI.
D. XXVII. APRIL.
VARIOLIS EST EXTINCTUS
INFANS
XIV MENSIUM & XXVII. DIERUM

Sockel:
LUGENT PARENTIS
JO. NIC. SCHULZE
CONSIL. AUL. ET CONSUL STEND:
ET MATAR
LOUISE SOPHIA STRUUIA
ET MONUMENTUM POSUERE
MDCC XLVII

Anmerkung:
Der Sterbefall wurde 1746 im Kirchenbuch dokumentiert: „Joh. Frid. Schultze, eintziger Sohn des Hl. HoffR. u. Consulis Nicol. Schultzens, starb d. 26. April. abends um 5 Uhr an Pocken und Zähnen, seines Alters ¼ Jahr, ward. d. 29. ej. abends in der Kirche hinter dem hohen Altar vor dem Kratzischen Begräbnis beygesetzt.“
Der Kindsvater Nicolaus Schultz war seit dem 19. September 1743 mit Louisa Sophia Struve, Tochter des Bürgers und Kaufmanns Johann Friedrich Struve in Stendal verheiratet.

Lage:
Das Epitaph steht in einer Seitenkapelle des südlichen Chorumganges.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020