Beschreibung:
Zustand:
Von der Grabplatte aus Sandstein fehlt der obere Bereich. Das vorhandene Fragment verjüngt sich nach oben.

Dekor:
Die Grabplatte trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie. Die beiden nebeneinander stehenden Textfelder werden von einer Blättergirlande getrennt. In den Unterecken sind links eine Sanduhr und rechts ein Totenschädel zu sehen.

Inschrift
über beiden Texthälften:
...
... Gatti(n) ... ... ... ia Elisab(eth)
... geb. Vol„genauen

linke Hälfte:
... (D)ecemb: 1758
... einen Sohn
welchen sie in der heil:
Tauffe nannten
Johann Gottfried
der aber schon
d. 26. Sept. 1759
vollkommen ward.

rechte Hälfte:
...
Doch an deßen ...
schenckte ihnen Gott am
18. Augl: 1760 einen an„
dern Sohn
Johann Diederich
und auch dieser erreichte
schon d. 15. Febr. 1762
seine Vollkommenheit.

unter beiden Hälften:
Wie sie beide hier unter einem Hertze
geruhet, so hier beide unter ei„
nem Steine.

Anmerkung:
Im Kirchenbuch der Marienkirche zu Stendal sind die Sterbefälle der beiden Knaben und die Heirat der Eltern im Jahre 1753 dokumentiert worden:
1758: „Johann Gottfried Schultze d. 26. 7tbr. morgens um 1 Uhr starb des Brauers auf der wüsten woort Hl Joh. Diederichs Schultzens Söhnl. an Pocken, seines Alters 9 Mon. u. 4. tage. und ward d. 27. ej. abends aufm Joh. Kirchh. beygesetzt.“
1762: „Joh. Dieder. Schultze. Hl. Dieder. Schultzen, Brauers auf der wüsten woort, Söhnl. starb 1½ jahr alt d. 15 Febr. und ward d. 17 ej. abends aufm Joh. Kirchh. beygesetzt.“
1753: „Herr Johann Diederich Schultze Bürger Brauer und Tuchmacher hieselbst, Seel. Hl. Johann Schultzens, weyl. wohlfürnehmen Bürgers Brauers und Tuichmachers wie auch dieses Gewercks Gülde und Alt=Meister hieselbst hinterlaßener eheleibl. Jüngster Herr Sohn, mit Jgfr. Maria Elis: Volgenauen Herrn Joachim Volgenaus Wohlfürnehmen Bürgers Brauers und der Cramer=Gilde Gilde=Meisters, auch Tuchmachers, und dieses Gewercks Ältesten, eheleibl. ältesten Jgfr. Tochter Cop: d 14 Jun: 1753“

Lage:
Die Grabplatte liegt in einer Seitenkapelle des südlichen Chorumganges.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020