altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Elisabeth Kunckel

Saltzwedel

Ehefrau des Kirchenvorstehers

Sterbedatum:
06.08.1682
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860387 - 52.605687

Beschreibung:
Zustand:
Die Sandstein-Grabplatte ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das rechteckige Textfeld mit vertiefter Schrift besitzt einen erhabenen Rahmen aus Beschlag- und Rollenwerk. Darunter befindet sich eine ebenso gerahmte ovale Kartusche, in der zwei Wappen gezeigt werden. Das linke Wappen führt eine sechszackigen Stern mit einem Gesicht über einem schalenartigen Gebilde im Schild und dengleichen Stern zwischen einem Büffelhornpaar auf dem Helm. Über diesem Wappen stehen die Initialen „E S“. Das Rechte trägt die Initialen „J K“ (den Buchstaben K nach oben kreuzförmig auslaufend) im Schild und auf dem Helm.

Inschrift:
DIE WEILAND WOLLEHRB •
VIEL EHR VND TVGENDSAHME FR •
ELISABETH SALTZWEDELINN •
IST GEBOHREN, ZV OSTERHOLTZ
ANNO 1 • 6 • 48 DEN 16 • JVN; HAT SICH
MIT TIT • H • JACOB KVNCKELN,
DIESER KIRCHEN VORSTEHER
VERHEIRAHTET, ANNO 1 • 6 • 72 • DEN
23 • JAN • VND HABEN IN IHREN XI •
JÄHRIGEN EHESTANDE, DVRCH GOT„
TES SEEGEN MITEINANDER GEZEVGET,
4 KINDER, IST SANFT SEELIG IM HERRN
ENTSCHLAFFEN, ANNO 1 • 6 • 82 • DEN • 6 • AVG •
ABENDS ZWISCHEN 8 • VND 9 • VHR IHRES
ALTERS 34 • JAHR 7 • WOCHEN V • 2 • TAGE •
LEICH – TEXT
OB ICH GLEICH HINTERLASSE,
BETRVBTE WÄISELEIN •
DER NOTH MICH VBER MASSE
JAMMERT IM HERTZEN MEIN •

Anmerkung:
Die Sterberegister der Marienkirche zu Stendal setzen erst mit dem Jahr 1720 ein. Deshalb konnte bei der genealogischen Recherche nur auf die Tauf- und Heiratsregister zurückgegriffen werden.
Die Verstorbene war eine Tochter des Erbsassen zu Osterholz, Joachim Saltzwedel. Am 23. Januar 1672 ging sie die Ehe mit dem Bürger und Brauer Jacob Kunckel ein. Danach sind etliche Taufen registriert worden. Ab 1684 lassen die Eheleute Jacob Kunckel „Provisoris adis Marianæ ex Zythepsa“ und Elisabeth geb. Krage Kinder in der Marienkirche taufen. Denkbar wäre, dass es sich hier um dieselbe Person mit seiner zweiten Ehefrau handelt. Aufgrund der Lücke im Heiratsregister von 1680 bis 1684 ließ sich diese Vermutung nicht schriftlich belegen.

Lage:
Die Grabplatte steht an der Westwand der ersten Seitenkapelle (von Osten gesehen) des nördlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020