altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Gertrut Wernich

Schultze

Ehefrau des Akzise-Einnehmers

Sterbedatum:
07.07.1737
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bismark
Standort:
Kirche
GPS:
11.554560 - 52.661155

Beschreibung:
Zustand:
Die Oberfläche der aus Sandstein gefertigten Grabplatte ist etwas abgetreten und besitzt kleinere Fehlstellen.

Dekor:
Eine gekerbte Umrandungslinie und eine vertiefte Inschrift befinden sich auf der Platte. Unter dem mit einer gekerbten Linie nach unten begrenzten Textfeld steht mittig ein Wappenschild, welches ein Kreuz mit einer sich darüber windender Schlange zeigt.

Inschrift:
Alhier ruhet in Gott
die wohledle viel Ehr
und Tugendsame Frau
Gertrut Schultzen Hern
Joachim Wernichen Bürg
meister und Accise Ziese
auch metz(?) Einnehmer
Treu gewesene Ehefraue
Ist gebohren in Stendal
den 25 NOVEMBERIS
ANNO 1655 unD IST
gestorben ANNO 17
den

G S

Anmerkung:
Die Grabplatte wird nicht genannt bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 27ff (Bismark).
Nach dem Tod wurde das genaue Sterbedatum auf der zu seinen Lebzeiten von Gertrut Wernich vorbereiteten Platte nicht ergänzt.
Im Kirchenbuch von Bismark wurde 1737 festgehalten: „Dom: 3. p. Trin. ist Seel. Hl. Bürgermeister Wernichs Fr. Witbe die Leichen=predigt gehalten worden. Am Sontage Trinitats war der 7te Juli starb sie. wurde am Dienstage darauf in aller Stille bey gesetzet ohne alles Geläute, procession und Ceremonien. jedoch war Hl. B. Senff und dHl. Past Wernich von Zichtau nebst einer in der Kirche, wie andere Zuseher, zugegen. Daß ich möchte mit zu gegen seyn, hatten sie frl. von mir verlanget, und Gebäten. Am Tage der Leichen=predigt wurden 3 Pulsen geläutet, als der andere puls zu ende war, stelleten sich die Leute, die mit gehen wollten ... (weil sie gebäten waren, nach dem andern puls zu kommen) darauf wurde 1 Gesang vor der thür gesungen. nach diesen gesange hielt Hl. M. Müller eine parentation im hause. nach der parentation wurde noch ein kurtzer Gesang (Christus der ist mein Leben) vor der thür gesungen. Als der auß war gingen wir fort. die träger gingen mit hinter dem Prediger und denen Schul=Collegen trugen aber keine Sarg=Deckel, wie sonst gewöhnlich übrigends war alles ein gerichtet bey der procession, als es sonst gebräuchlich, ingleichen wurde es in der Kirche ratione der Leichen=predigt. Gesänge und opfferung gehalten, wie es sonst gewöhnlich. gebl. zu Stendal den 25ten Nov: 1655. verheirahtet den 16ten Mai 1679.“
Die Grabplatte von Joachim Wernich liegt am nördlichen Ende des Querschiffes.

Lage:
Die Platte liegt innerhalb der Kirche im Querschiff nahe dem Südportal. Ihr oberes Ende weist nach Süden.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021