Beschreibung:
Zustand:
Teile der Oberfläche des aus Sandstein gefertigten Grabmals sind abgeplatzt. Die Bekrönung fehlt.

Dekor:
Der quaderförmige Grabstein verjüngt sich nach oben stufenförmig. Eine rechteckige Vertiefung auf der Oberseite fasste einst die Bekrönung (vermutlich in Form eines Sandstein-Kreuzes). Das ovale Textfeld der Vorderseite trägt eine vertiefte Inschrift. Die Zwickel sind mit Weinblättern dekoriert. Das rechteckige Textfeld der Rückseite trägt ebenfalls eine vertiefte Schrift und ist von einer gekerbten Linie umgeben.

Inschrift
Vorderseite:
Hier
ruhet in Gott
der Ackermann
Christoph Reinecke
aus Mehmke
geb. d. 4. Mai 1813
gest. d. 5. Mai 1890

Rückseite:
Schmerzvoll hat er ausge
litten
Und ging der Heimath Got„
tes zu,
er hat den besseren Kampf
gestritten;
Er schlummert nun in süßer
Ruh.
Drum, Kinder denket stets
an eure Pflicht,
Vergeßt des Vaters in dem
Grabe nicht!

Anmerkung:
Johann Christoph Reinecke wurde lt. Kirchenbuch von Mehmke 1813 in Dankensen als Sohn des dortigen Ackermanns Joachim Friedrich Reinecke und der Johanna geb. Tegge geboren. Seine erste Ehe wurde geschieden. Am 7. April 1854 verheiratete er sich in Mehmke mit Catharina Maria Tegge (* Mehmke 13. Januar 1819 † Mehmke 18. Juni 1866, 2 Söhne und 2 Töchter erster Ehe, 1 Sohn und 1 Tochter zweiter Ehe). Sie war eine Tochter des Ackermanns und Kommunenschulzen Johann Heinrich Christian Tegge in Mehmke und dessen Ehefrau Catharina Dorothea Kommert. Ihre erste Ehe schloss sie am 22. Februar 1842 mit dem Ackermann Jürgen Christoph Meiburg (* Kuhfelde 10. Januar 1817 † vor 1854, Sohn des Ackermanns und Dorfschulzen Christoph Erdmann Meiburg in Kuhfelde und der Ilsabe Dorothea geb. Reinecke).
Im Kirchenbuch von Steimke wurde 1890 (mit fehlerhafter Angabe der Vornamen) vermerkt, dass „Joachim Friedrich Reinecke Altsitzer in Mehmke z. Zt. in Steimke“ im Alter von 77 Jahren und einem Tag an Altersschwäche verstorben ist. Er hinterließ einen Sohn und vier Stiefkinder.
Zum Zeitpunkt des Todes hielt sich Reinecke bei seinem Sohn, dem Ackermann Johann Friedrich Hermann Reinecke (* Mehmke 29. September 1854) und dessen Ehefrau Sophie Marie geb. Böving in Steimke auf. Den Sterbefall zeigte der Schwiegervater, Grundsitzer Joachim August Christoph Böving aus Steimke, an.

Lage:
Der Grabstein befand sich ursprünglich im südwestlichen, von Bäumen und Buschwerk überwucherten Areal des Steimker Friedhofs (GPS: 10.969796 – 52.592162). Bei Rodungsarbeiten im Juli 2020, ausgeführt von dem 91 jährigen Menne Benecke, wurde er wiederentdeckt, von den Mitgliedern des Heimatvereins Steimke gereinigt und an der ehemaligen Trauerhalle auf der Nordseite des Friedhofes abgestellt (Mitteilung von Herrn Joachim Willmann, Heimatverein Steimke).

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021