Beschreibung
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist am Rand etwas lädiert.

Dekor:
Die kleine quadratische Platte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
DIE WEILAND WOLEDLE
UND FROMME FRAU FR.
MARGAR. SCHULTZIN
H. STEPH. SCHREIBERS ARCHI
DIACONI EHELIBSTE IST IN
DER NEUEN STADT SALTZWEDEL
/ 1659 / FEBR. GEBOHREN
AO̅. | 1683. | D. 17. | SEPT. VERHEIRAHT
1684 / DEC. SEL. ENTSCHL.
IHRES ALTERS 25. JAHR UND
10. MONAT.

Anmerkung:
Die Verstorbene war die zweite Ehefrau des Pastors Stephan Schreiber († Stendal 8. Januar 1712), dessen Grabplatte in drei Teile zerlegt wurde. Diese Teile befinden sich an verschiedenen Orten innerhalb der Marienkirche. Auch die Grabplatte der ersten Ehefrau (Theodora Bäumichen † Stendal 1682) ist hier zu finden. Nach dem Kirchenbuch der Katharinenkirche zu Salzwedel wurde Margarethe Schultze als Tochter des Kämmerers Nicolaus Schultze am 20. Februar 1659 getauft. Am 17. September 1683 ging sie in Kloster Neuendorf die Ehe mit Stephan Schreiber ein: „Ao̅ 1683. d. 17. Sept. sind alhier im Pfarrhauße auf der öbern Stube copuliret, Herr Stephanus Schreiber ArchiDiaconus zu Sanct Marien in Stendell, unndt Jgffr Margarita Schulzen, Hl Nicolai Schultzen Sel weilandt Camerarii zu Saltzwedel nachgel. Tochter.“ An den Traueintrag schließt sich die Nennung der Trauzeugen an.
Da die Sterberegister der Stendaler Marienkirche erst ab 1720 überliefert sind, bleiben nähere Todesumstände unbekannt.

Lage:
Die Grabplatte liegt im südlichen Seitenschiff in einem Sandsteinplatten-Streifen, der zur Gliederung des Ziegelstein-Fußbodens zwischen Pfeiler und Außenwand dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020